Holger Tallowitz

Holger Tallowitz

... satt gehen wir nicht zur Revolution

Selbstdefinition

atheistisch, denn Glauben ist die Abwesenheit von Wissen.
Ich nutze mein Leben, tot bin ich lange genug.
Ich kann alles tun, außer anderen zu schaden.
Atheismus ist lebensjahend und vertritt allgemein humanistische Werte, die Religionen erst einmal anerkennen müssen (s.a. die grundlegend falsche Behauptung, die zehn Gebote seien heutzutage Richtschnur für humanistische Handeln). 
 

 

Entscheidende Erfahrungen
  • von Geburt an gottlos glücklich
  • Religion ist die Form der Weltanschauung, die die Erkennbarkeit der Welt begrenzt, da letztlich eine Gottheit alles “regelte”.
  • Ohne Religion kann ich die Welt immer besser erkennen. Die Vielfalt der Welt und ihre Zufälligkeit schafft immer neue Existenzformen bzw ich kann immer neue solche Formen erkennen und ebenso deren Zusammenhänge bzw deren Ursprünge
  • Zeit ist nur die Widerspiegelung von Bewegung und benötigt einen Beobachter dieser Bewegung. Sonst kann sie nicht gemessen werden. Daher ist die Frage: “was war vor dem Urknall” , falsch gestellt. Da es keine Bewegung gab, gab es auch keine Zeit. Wie das allerdings weiter zu erklären ist, weiß ich (noch) nicht :-).
  • Intelligenz ist die Fähigkeit zum Vergleich. Wissen ist die Anwendung und das Ergebnis der Anwendung von Intelligenz.Dieser Prozess ist endlos, da die Welt (egal ob Universum oder Multiversen) in ihrer Vielfalt und Veränderung endlos zufällig ist.
  • Wettbewerb ist nur notwendig, wenn Ressourcen knapp sind, daher muss es Ziel des Handelns der Menschen sein, alle Ressourcen allen ausreichend und nachhaltig zur Verfügung zu stellen. Daraus resultiert ein Füreinander statt eines Gegeneinanders. Momentan benehmen wir uns aber weitestgehend wie unsere Vorfahren vor 100.000 oder mehr Jahren, nur mit dem Unterschied, dass wir dafür bessere Technologien benutzen (s.a. “Keine Macht den Doofen” von Schmidt-Salomon)
  • Der Antrieb allen Lebens ist der Selbsterhalt (möglicherweise gilt das sogar für die Welt insgesamt, wir können es bloß noch nicht verstehen)
  • Aufgrund des Selbsterhaltungstriebs suchen wir Sicherheit für unsere Zukunft. Diese Sicherheit sehen wir im Sinne von Vorhersagbarkeit oder anders ausgedrückt: Information ist beseitigte Unsicherheit. Sicherheit ist aber nie absolut 100% (mathematisch gesehen ist absolute Sicherheit eine Division durch Null, nämlich: Anzahl der gelösten Probleme geteilt durch Anzahl der ungelösten Probleme)
  • Religion als statischer Zustand dient vielen Menschen dazu, sich in schwierigen oder nicht überschaubaren Situationen auf einen Punkt zurückzuziehen, der immer gleich ist. Das bedeutet aber eigentlich nichts anderes, als dass diejenigen unter uns, die mit Veränderung umgehen können, keine Religion/keinen Glauben  benötigen. Sich einstellen können auf Veränderung als permanenter Zustand, damit leben können und dies als Chance statt als Problem zu akzeptieren und zu nutzen, nimmt dem Glauben und jedweder Religion die Existenzberechtigung. Umgedreht gehört dazu aber auch die Bereitschaft, immer weiter Wissen zu erwerben und am Schaffen von Wissen (Wissenschaft !!) teilzunehmen.    

 

Elitär

→ Humanistische Werte sind essentiell für das Zusammenleben daher können/dürfen sie nicht elitär sein. Sie können allerdings elitär sein im Sinne ihrer Notwendigkeit der Anwendung für alle und zur Vermeidung glaubensbasierter Werte. Und das ist sicher schon in breiten Bevölkerungsschichten verankert, wenngleich nicht ausreichend. Frei sein von Glauben bedeutet, alle Möglichkeiten offen zu halten, um die Welt zu erkennen und damit bessere Lebensbedingungen für alle schaffen zu können. Wissen und Erkenntnis sind Prozesse, die immer weiter laufen.

Glauben dagegen ist statisch und daher nur nützlich zum Machterhalt, denn auf Glauben begründete Entscheidungen sollen nicht hinterfragt werden (z.B. “Gott will es”).

Andererseits ist massive Dummheit, also Dummheit der Masse, das beste Mittel, diese Masse so zu steuern, wie es eine kleine Gruppe Mächtiger gerne hätte. Glaube ist das dafür probate Mittel, denn Glaube darf nicht hinterfragt werden.

Wir dürfen aber nicht vergessen: Macht entsteht nur durch Anerkennung/Akzeptanz als solche. Als Mächtige anerkannte Personen schaffen sich aus diesem Grunde immer einen Kreis Ausgewählter, denen sie entweder einen Teil ihrer Macht überlassen und/oder die sie aufgrund ihrer Macht über Ressourcen einen bestimmten Teil am Zugang zu diesen Ressourcen überlassen. Auch in diesem Sinne korrumpiert Macht.

Um mehr Menschen mit humanistischen Gedankengut zu erreichen, müssen vor allem diejenigen in Machtpositionen humanistisch denken, dann würden entsprechende Strukturen (Bildungsinstitutionen, Medien etc) “automatisch” geschaffen und gefördert werden. Solange wir aber in archaischem Wettbewerbsdenken agieren,  müssen wir eben Mittel wie z.B. Vereine (gbs etc.)  oder eben Epikurs Garten nutzen und uns in unsereem eigenen Umfeld entsprechend einbringen.

Religiöse Zwänge

nein, glücklicherweise  kenne ich dieses nicht.  Den Umgang damit kann ich nicht beurteilen, spontan sehe ich aber die Notwendigkeit, in einer solchen Zwangssituation angemessene Mittel zu nutzen, mich dagegen zu wehren. Das Problem besteht allerdings darin, dass massive religiöse Zwänge kaum von Vernunft geleitet sind.

Konkrete Eigenerfahrungen mit Religiosität

Verfügen Sie über konkrete Eigenerfahrung mit Religiosität, dem Wunsch nach Glauben und/oder Esoterik?

→ nein, keine eigenen Erfahrungen. Ich beobachte lediglich solche in meinem direkten Umfeld (wohne in einer schwer katholischen Gegend :-) )

→ Glauben brauche ich nicht, da ich um das Wissen weiß.

→ Esoterik ist de ultimative Form des Aberglaubens in unserer Zivilisation.   

Freiheit, eigene Wünsche und Gedanken zu leben

Freiheit ist: Die Möglichkeit zur Entscheidung. Solange dies gegeben ist, fühle ich mich frei. Unfreiheit ist, wenn eine Situation “alternativlos” ist. Aufgrund der Vielfalt der Entwicklung in der Welt kann dies aber eigentlich nicht sein. Es ist eher die Frage, ob ich aufgrund der Umstände in denen ich mich situativ befinde, die Chance zur Entscheidung habe. Für meine Entscheidungen gelten die Feststellungen unter Punkt 1. hier 

Zusammenhang zwischen Humanismus und Aufklärung

... schöne Suggestivfrage, aber trotzdem richtig :-) Natürlich bedarf Humanismus der Aufklärung und natürlich ist Aufklärung als Prozess elementarer Teil des Humanismus. Humanismus als die Lehre vom Menschsein muss in jeder Generation wieder neu gelernt werden. Unsere persönliche Verantwortung liegt darin, zu lernen, das Erlernte entsprechend weiter zu geben und dabei den jüngeren Generationen die Möglichkeit zu geben, dieses Erlernte zu hinterfragen, zu verstehen und weiter zu entwickeln. Anders gesagt: Wenn's die Kinder besser machen als wir, haben wir's richtig gemacht.

Praktischer Humanismus

auch hier gilt: Freiheit ist immer die Möglichkeit der Entscheidung. Meine Weltanschauung kann ich mit anderen gern diskutieren. Aber so wenig ich missioniert werden möchte, will ich andere missionieren. Nur die Selbsterkenntnis kann aus den Zwängen der Religion befreien und in die Freiheit des Wissens führen. Dazu kann ich Anregungen und Argumente geben.

Selbstbestimmtes Leben und selbstbestimmtes Sterben

Auch das ist Teil der Freiheit: sich selbst entscheiden zu können, ob und wenn ja, wann man freiwillig aus dem Leben scheidet. Mein Leben gehört nur mir. 

Was schadet der Gesellschaft aktuell am meisten

→ Ich-linge (Egoismus),

→ massive Dummheit, hervorgerufen und gefördert durch Machtmissbrauch, auch dadurch, dass Massenmedien an der Verdummung verdienen

→ Denkverweigerung (= Faulheit durch Dummheit – oder auch: Solange wir satt sind, gehen wir nicht zur Revolution),  

Stille bzw. unbekannte Humanisten

... mein bester Freund Georg T. Er steckt so voller Ideen, die allen Menschen nutzen bringen können.

Humanismus und Spiritualität

→ Nein, Orte der Spiritualität sind Unsinn, denn Spiritualität ist Unsinn, hervorgerufen durch mangelndes Wissen. Daher braucht es auch keine Orte dafür sondern es benötigt Wissen, um ohne Spiritualität auskommen zu können. Sie vernebelt nur die Sinne. Wenn manche Menschen von telepathischen Erfahrungen sprechen, so mögen sie evtl. sogar recht haben. Aber dafür kann es wissenschaftliche Erklärungen geben, beispielsweise diese: Aktuell betrachtet die Forschung (Physiker/Astrophysiker/Quantenphysiker etc) die Welt als aus mehr als drei Dimensionen bestehend. Warum sollte so etwas wie “Telepathie” nicht erklärbar werden, indem wir davon ausgehen, dass Kommunikation auf eine uns noch (!) unbekannte Art in einer z.B. 4. oder 8. Dimension oder mehreren davon erfolgt. Dass wir es heute nicht verstehen, heißt ja nicht, dass wir es nicht morgen oder übermorgen verstehen werden.

→ Orte des Andenkens: Ja, das ist sinnvoll. Menschen zu ehren, die zum Fortschritt der Menschheit beigetragen haben, sollten geehrt werden. Damit schaffen wir Bezugspunkte, Anregungen und zeigen Vorbilder für eigenes humanistisches Verhalten. Solche Orte sollten sich an den jeweiligen Arbeitsgebieten/Leistungen derjenigen orientieren, an die gedacht werden soll. Das könnten auch Orte der Besinnung sein, um vom Alltagsstress zu entschleunigen, wenn wir uns denn hilft. 

Zukunft und Wünsche

...

Antworten © Holger Tallowitz
„Epikurs Garten” - „Who is Hu” - Gesichter gegenwärtiger Humanisten © Evelin Frerk (717)