Uwe-Christian Arnold


Uwe-Christian Arnold, Arzt                                         Fotografie©evelinFrerk.  + ARD Screenshot - Sendung  Günther Jauch

12. April 2019 - Todestag von Uwe Christian Arnold

Nachruf auf Uwe-Christian Arnold von Michael Schmidt-Salomon

  • "Ein Sterbehelfer, der das Leben liebte"
     Er hätte so gerne an der mündlichen Verhandlung des Bundesverfassungsgerichts zu  § 217 StGB in der kommenden Woche mitgewirkt, doch seine Krebserkrankung war zu weit fortgeschritten: Am gestrigen Freitag starb "Deutschlands bekanntester Sterbehelfer" Uwe-Christian Arnold in seiner Wohnung in Berlin. Noch am Abend vor seinem Tod versendete er eine Stellungnahme für das Bundesverfassungsgericht, sein politisches Vermächtnis. ...
    https://hpd.de/artikel/sterbehelfer-leben-liebte-16718

Uwe-Christian Arnold: Sein Vermächtnis und die Urnenfeier" von Gita Neumann

  • Am 16. und 17. April verhandelt das Bundesverfassungsgericht über etliche Beschwerden gegen den Suizidhilfeverbots-Paragrafen 217. Deutschlands bekanntester Suizidhelfer, der Arzt Uwe-Christian Arnold, kann daran nicht mehr teilnehmen. Er starb am 12. April aufgrund schwerer Krebserkrankung, gegen die er lange mit allen möglichen Mitteln angekämpft hatte, bei sich zu Hause. Sehr viele Menschen trauern um ihn und möchten ihre Anteilnahme zum Ausdruck bringen.
    Wir trauern um Uwe-Christian Arnold (1944–2019), Facharzt für Urologie (bis 2000 in eigener Praxis), Sportmediziner und Betriebsarzt. Seit Ende der neunziger Jahre hatte er sich zunehmend mit Fragen des humanen Sterbens beschäftigt. Zu guter Letzt stand er wie kein anderer Mediziner in Deutschland aufgrund seiner hundertfach geleisteten Freitodhilfe bei Schwerkranken im Lichte der Öffentlichkeit. ....

    Christian Arnold gehört mit anderen Ärzten zu den Beschwerdeführern gegen Paragraph 217 StGB, worüber am 16. und 17. April 2019 in Karlsruhe verhandelt wird. Er wurde ausdrücklich geladen, ein fünfminütiges Statement abzugeben. In dem von Bundesverfassungsgerichtspräsidenten Andreas Voßkuhle gezeichneten Schreiben heißt es, es wäre sinnvoll, wenn "Herr Uwe-Christian Arnold persönlich erscheint und über seine berufliche Praxis berichtet. Das Gericht ist besonders daran interessiert, in welcher Lebenssituation Patienten Suizidwünsche äußern und wie hiermit umgegangen wird". ....
    https://hpd.de/artikel/uwe-christian-arnold-vermaechtnis-und-urnenfeier-16726

 

Abschied Berlin Kietz

 

Uwe Christian Arnold,  Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung, als  Privat-Person dem hpd-e.V.Trägerverein zugehörig.  

https://de.wikipedia.org/wiki/Uwe-Christian_Arnold

https://www.wikiwand.com/de/Uwe-Christian_Arnold (Auszug aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie)

  • Uwe-Christian Arnold (* 1944 in Berlin; † 12. April 2019 ebenda) war ein deutscher Arzt und "Deutschlands bekanntester Sterbehelfer"[1].

    Leben
    Uwe-Christian Arnold absolvierte nach dem Abitur ein Medizinstudium in Berlin und erhielt 1973 seine Approbation. Anschließend wurde er Facharzt für Urologie und war von 1980 bis 2000 in eigener Praxis tätig. Nach langer und schwerer Krebserkrankung tötete er sich am 12. April 2019 selbst. Arnold war gesellschaftlich engagiert, u. a. im Beirat der evolutionär-humanistischen Giordano-Bruno-Stiftung.[2]

    Wirken
    Bundesweit bekannt wurde Uwe-Christian Arnold, als er sich ab Mitte der 1990er Jahre mit dem Thema der Selbstbestimmung am Lebensende und der humanen Sterbehilfe auseinandersetzte. Dabei legte er laut Tagesspiegel Wert darauf, Menschen mit Suizidgedanken nicht einfach eine rasche Lösung zu eröffnen, sondern sie zu beraten. Das könne bedeuten, dass man einen anderen Ausweg als den Suizid finde.[3] Insgesamt begleitete Arnold nach eigenen Angaben mehr als 500 Schwerkranke, die selbstbestimmt sterben wollten.[4] Er war laut Zeit "Deutschlands bekanntester Sterbehelfer"[1].

    2007 untersagte ihm die Ärztekammer Berlin unter Androhung von 50.000 Euro Strafe, einer Patientin tödliche Medikamente für deren beabsichtigten Suizid zu überlassen. Im April 2012 gewann Arnold den Rechtsstreit. Das Verwaltungsgericht Berlin urteilte, die Ärztekammer hätte kein uneingeschränktes Verbot des ärztlich assistierten Suizids aussprechen dürfen.[5] Gegen Arnold wurden mehrfach Prozesse angestrengt, die er laut DW jedoch alle gewann.[6]

    Über seine Arbeit wurde vielfach in den Medien berichtet, u. a. in der ARD-Themenwoche Leben mit dem Tod in der Fernsehdokumentation Sie bringen den Tod – Sterbehelfer in Deutschland[7] im Dezember 2012.[8] Arnold war häufig in Medien präsent, u. a. als Gast in den Talkshows Günther Jauch[9] und Hart aber fair.[10]

    2014 veröffentlichte er mit Michael Schmidt-Salomon im Rowohlt Verlag das Buch Letzte Hilfe. Ein Plädoyer für das selbstbestimmte Sterben.[11] Arnold unterstützte maßgeblich die zivilgesellschaftliche Kampagne Für das Recht auf Letzte Hilfe, bei der er sich gemeinsam mit bekannten Persönlichkeiten wie Ralph Giordano, Bernhard Hoëcker, Ralf König, Gudrun Landgrebe, Fritz J. Raddatz, Udo Reiter und Konstantin Wecker[12] gegen die Kriminalisierung der Sterbehilfe in Form des 2015 vom Bundestag eingeführten § 217 StGB aussprach.[13]

    Arnold gehörte sodann mit anderen Ärzten und Betroffenen zu den Beschwerdeführern gegen § 217 StGB vor dem Bundesverfassungsgericht. Zur mündlichen Verhandlung am 16. und 17. April 2019 in Karlsruhe sollte er eine Stellungnahme vortragen. In dem von Bundesverfassungsgerichtspräsidenten Andreas Voßkuhle gezeichneten Schreiben heißt es, es wäre sinnvoll, wenn „Herr Uwe-Christian Arnold persönlich erscheint und über seine berufliche Praxis berichtet. Das Gericht ist besonders daran interessiert, in welcher Lebenssituation Patienten Suizidwünsche äußern und wie hiermit umgegangen wird“.[14]

    Am Abend vor seinem Tod am 12. April 2019 versandte Arnold seine Stellungnahme[15] für das Bundesverfassungsgericht, die postum am ersten Verhandlungstag (16. April 2019) vor dem Bundesverfassungsgericht von seinem Rechtsanwalt verlesen wurde.[16]

    Im Februar 2020 erklärte das Bundesverfassungsgericht § 217 StGB für verfassungswidrig und nichtig.[17]

http://de.pluspedia.org/wiki/Uwe-Christian_Arnold

 


              
Aktivitäten - Veröffentlichungen - ein Auszug (2021-10-29 - Ergänzungrn folgen)

  • 2014-03: UC Arnold, Auf dem Podium der Pressekonferenz "Sterbehilfe" - Mein Ende gehört mir. http://www.hpd.de/node/18079
     
  • 2014-01-19: Uwe Christian Arnold am Sonntag Abend zu Gast bei Günther Jauch
    in der Sendung:  "Mein Tod gehört mir! Gibt es ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben?"
    weitere Gäste Udo Reiter, Franz Müntefering, Petra Bahr und Reinhard Lindner. 
    "Uwe Christian Arnold - gilt als Sterbehilfe-Pioner in Deutschland", so wird er in der ARD-Sendung vorgestellt.
     
  • U.C. Arnold sagt, selbstbestimmtes Leben und Sterben sind dank einer recht guten Verfassung garantiert. Beides wird durch  reaktionäre Tendenzen (kirchengesteuert) eingeschränkt.
     
  • 2007 wollte U.C. Arnold wissen, ob er seiner Gewissensentscheidung folgen kann, "Schwerstkranken, die sich nichts sehnlicher als einen schnellen und sanften Tod wünschen, helfen zu dürfen." Die Ärztekammer hatte ein Verbot ausgesprochen, das er nicht nur in Frage stellte sondern diesem widerspricht.
    Er legt in Thüringen und Berlin Klage ein.
    2012 hat das Berliner Verwaltungsgericht diesen Einzelfall entschieden. http://hpd.de/node/13184
    Christian Arnold im hpd https://hpd.de/
     
  • 2013-01-23 "Christian Arnold über Sterbehilfe"
    Christian Arnold über seine Erfahrungen und Perspektiven - hpd Podcast 1/2013  und als hpd-video https://hpd.de/node/14856

Seit der ARD-Themenwoche „Leben mit dem Tod“ im November erreichen Christian Arnold täglich fünf bis zehn Briefe, Mails oder Telefonanrufe von Menschen, die seine Hilfe suchen. Seit mehr als zehn Jahren ist er nun bereits für Menschen in Not ansprechbar, denen es am wichtigsten ist, zu wissen, dass es ihn gibt und er ihnen, wenn nichts andres mehr geht, auch helfen wird, zu sterben.

Berlin, 2012-05-3  | 2014-01- | 2019 | 2021-10 | 2022-03 | 2022-08 eF