Verona Kuhle

Verona Kuhle

... getauft und konfirmiert - Atheistin mit agnostischen Zügen

Selbstdefinition

Ich würde mich als Atheistin mit agnostischen Zügen bescheiben. Bei entsprechenden "Beweisen" würde ich die Existenz von "transzendenten" Wesen zur Kenntnis nehmen. Bis dahin ist mir deren eventuelles Vorhandensein egal. Ich halte es für absurd, nach Regeln zu leben, die wenig Sinn machen, Ab- und Ausgrenzungen begünstigen und  damit eben leider auch immer wieder Konflikte (Kriege) verursachen.

Entscheidende Erfahrungen

Durch das Leben einfach, durch Menschen, die ich erlebe, die mir wichtig sind, durch Bücher, Kunst, Beobachtungen, Empfindungen, Fakten, Nachdenken ...

Elitär

Mit "elitär" hat das wohl nix zu tun. Hauptsächlich wohl damit, dass man entsprechende Prägungen aus Erziehung und Umfeld hinferfragen und eigene Anschauungen optimieren kann. Es scheint mir, dass viele Menschen Angst haben, sie würden ohne einen Glauben (den einen oder anderen) "ins Leere fallen". Auch Menschen, die eigentlich nicht an "höhere Mächte" glauben und auch so keinen Fuß in ein Gotteshaus setzen, trennen sich nicht von ihrer mitgegebenen Religion. Die Argumente dafür hinken. Hier müssen Zweifel bestärkt und Fakten vermittelt werden. Ganz wichtig scheint mir auch eine Streitkultur zu erlernen, mit der man kontrovers diskutieren kann ohne sich abzugrenzen oder zu verletzen.

Religiöse Zwänge

Na ja, es gibt noch eine gewisse Befürchtung vor einer "Bestrafung" - für das Ausfüllen des Fragebogens z. B. :-) und ja, es macht sehr großen Sinn, diese abzulegen.

Konkrete Eigenerfahrungen mit Religiosität

Ich wurde getauft und wollte konfirmiert werden (na ja, viel darüber habe ich nicht nachgedacht und die Omi war zufrieden), danach häuften sich die Fragen, auf die es keine für mich befriedigenden Antworten seitens der Kirche mehr gab. Der Wunsch nach Glauben ist praktischerer Natur: In Zeiten von persönlichen Krisen, Krankheiten o. ä. könnte ein Glaube schon hilfreich sein. Allerdings habe ich festgestellt, dass Menschen (Familie, Freunde) das noch viel besser können.

Glaubensfreie Alternativen

Eher nicht.

Freiheit, eigene Wünsche und Gedanken zu leben

Ich denke ja. "Balance zwischen Lust und Pflicht" ist schon erstrebenswert. Bzw. gibt es wohl ganz viel Raum dazwischen und die Grenzen verwischen, was ich für optimal halte.

Zusammenhang zwischen Humanismus und Aufklärung

Ja, erst brauchen wir wohl jede Menge Aufklärung, dann sollte der Humanismus allgegenwärtig sein (eine schöne Vision bzw. klares Ziel).

Praktischer Humanismus

Ich übe mich gerade im freundlichen Diskutieren (bin leider etwas zu emotional).

Selbstbestimmtes Leben und selbstbestimmtes Sterben

Jeder Mensch sollte selbst eintscheiden können (oder diese Entscheidung einem Mitmenschen übergeben), was für ihn ganz persönlich "Leben" bedeutet. Und dem Wunsch nach Sterben (bzw. meist Ende von Leiden) muss entsprochen werden. Ein Albtraum, gegen den erklärten Willen am Leiden gehalten zu werden.

Was schadet der Gesellschaft aktuell am meisten

Arbeitslosigkeit, fehlende Zukunftsvisionen (und bestimmte Fernsehprogramme)

Stille bzw. unbekannte Humanisten

Gibt es bestimmt, aber die kenne ich auch noch nicht.

Humanismus und Spiritualität

Schöne Frage! Ich brauche ab und zu mal den Blick aufs Meer und bei bestimmten Bildern (Kunst) fühle ich eine Art Spiritualität (muss wohl jede/r selbst für sich finden).

Zukunft und Wünsche

Humanismus wird es nicht leicht haben, sich gegen Unwissenheit, div. Glaubensrichtungen und ihre Machtansprüche, Bequemlichkeit und Ignoranz durchzusetzen, aber es führt kein Weg daran vorbei, wenn wir (Menschen) endlich MITEINANDER leben wollen.

Verona Kuhle

Antworten © Verona Kuhle
„Epikurs Garten” - „Who is Hu” - Gesichter gegenwärtiger Humanisten © Evelin Frerk (594)