Walter Schmid
Walter Schmid Fotografie©evelinFrerk..
Freidenkerinen & Freidenker Ulm/Neu-Ulm
2014, Humanistentag Regensburg, Referent zumThema:
»Ein Atheist liest die Bibel - Ernst Bloch und das Christentum«
"Der bekannteste Satz aus der Religionskritik von Karl Marx lautet: "Sie [sc. Die Religion] ist das Opium des Volks." In selben Text, vor dem genannten Zitat, heißt es: "Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elends und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend." Der zweite Teil dieses Satzes wird oft übersehen bzw. überlesen, denn 'Religion als Protest', 'Religion als Revolte' ist zumindest in Europa zur jetzigen Zeit ein ungewöhnlicher Gedanke.
"Religion" kommt vom lateinischen "religare": zurückbinden. Die Weltreligionen beziehen die Rückgebundenheit des Menschen auf einen, wie auch immer gearteten Gott. Für Ernst Bloch ist aber der Mensch auf den Menschen "zurückgebunden". Religion hat für ihn ihren Bezugspunkt im und zum Menschen.
Bloch zeigt in seinen religionsphilosophischen Schriften eine Linie auf, eine, wenn man so will, "Revolte-Linie", wie es der Theologe Jürgen Moltmann nennt, von der Verheißung der Schlange im Alten Testament: "Ihr werdet sein wie Gott" bis hin zur Wesensgleichheit des Menschensohnes, wie sich Jesus selbst nannte, mit Gott. "Nicht wie Gott sein zu wollen wird dann zur Ursünde des stumpfen Menschengeschlechtes" schlußfolgert Moltmann.
Dem muß man/frau nicht zustimmen. Dieser Satz und die Überlegungen Blochs können jedoch, auch für Atheist/innen und Freidenker/innen, Anlaß sein, über einen Paradigmenwechsel, einen Wechsel der Perspektive nachzudenken. Das Leugnen Gottes, des "Nein-" oder "Nicht-Sagens", eine negierende und/oder negative Standortbestimmung kann ersetzt werden durch, ins Unreine gesprochen: "Wir Atheisten haben doch einen 'Gott' - uns Menschen nämlich."
Der Vortrag wird die Bloch'sche Argumentationslinie aufzeigen unter kursorischer Berücksichtigung des Alten Testaments und Schwerpunktsetzung auf die Person Jesu."
"Religion" kommt vom lateinischen "religare": zurückbinden. Die Weltreligionen beziehen die Rückgebundenheit des Menschen auf einen, wie auch immer gearteten Gott. Für Ernst Bloch ist aber der Mensch auf den Menschen "zurückgebunden". Religion hat für ihn ihren Bezugspunkt im und zum Menschen.
Bloch zeigt in seinen religionsphilosophischen Schriften eine Linie auf, eine, wenn man so will, "Revolte-Linie", wie es der Theologe Jürgen Moltmann nennt, von der Verheißung der Schlange im Alten Testament: "Ihr werdet sein wie Gott" bis hin zur Wesensgleichheit des Menschensohnes, wie sich Jesus selbst nannte, mit Gott. "Nicht wie Gott sein zu wollen wird dann zur Ursünde des stumpfen Menschengeschlechtes" schlußfolgert Moltmann.
Dem muß man/frau nicht zustimmen. Dieser Satz und die Überlegungen Blochs können jedoch, auch für Atheist/innen und Freidenker/innen, Anlaß sein, über einen Paradigmenwechsel, einen Wechsel der Perspektive nachzudenken. Das Leugnen Gottes, des "Nein-" oder "Nicht-Sagens", eine negierende und/oder negative Standortbestimmung kann ersetzt werden durch, ins Unreine gesprochen: "Wir Atheisten haben doch einen 'Gott' - uns Menschen nämlich."
Der Vortrag wird die Bloch'sche Argumentationslinie aufzeigen unter kursorischer Berücksichtigung des Alten Testaments und Schwerpunktsetzung auf die Person Jesu."
Berlin, 2014-06-18eF.