Sonja Eggerickx

Sonja Eggerickx                 Fotografie©evelinFrerk.  

Präsidentin der „Internationalen Humanistischen und Ethischen Union“ (IHEU)

2014- Humanistentage Regensburg Sonja Eggericks mit ihrem Vortrag

"Auf den Menschen kommt es an" http://hpd.de/node/18718

Wikpedia sagt:  http://de.wikipedia.org/wiki/Sonja_Eggerickx -

Sonja Eggerickx (* 1947) ist eine belgische Humanistin und Präsidentin der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union (IHEU).[1]
Sie studierte an der Universität Gent und arbeitete bis zu ihrem Ruhestand als Schulrätin im Fach „moralische Erziehung“. Sie begann, sich über ihre Tätigkeit als Lehrerin für „nicht-konfessionelle Ethik“ zu engagieren und war Herausgeberin von MORES, einem humanistischen Magazin für Lehrkräfte. Eggerickx ist ebenfalls Präsidentin von Unie Vrijzinnige Verenigingen. Im April 2006 wurde sie zur Präsidentin der IHEU gewählt und ist damit die erste Frau in diesem Amt.[2]

IHEU - Internationale Humanistische und Ethische Union‬
Die Internationale Humanistische und Ethische Union (IHEU; engl. International Humanist and Ethical Union) ist ein weltweiter Zusammenschluss von über 100 nichtreligiösen humanistischen, rationalen, säkularen, ethischen, atheistischen und freidenkerischen Organisationen in mehr als 40 Ländern.[1] Ihr Symbol ist das Happy Human[2], das auch von assoziierten Organisationen verwendet wird. Präsidentin der IHEU ist die Belgierin Sonja Eggerickx.[3] Mitgliedsorganisationen der IHEU aus dem deutschsprachigen Raum sind unter anderem der Humanistische Verband Deutschlands, die Freidenker-Vereinigung der Schweiz sowie der Freidenkerbund Österreichs.[4] Sie hat ihren Sitz in London.

Ziele
Mission der IHEU ist die Vertretung und Unterstützung konfessionsloser und nichtreligiöser Menschen. Ziel ist eine Welt, in der die Menschenrechte respektiert werden und jeder ein würdevolles Leben leben kann.[5]
Langfristige strategische Ziele der IHEU sind unter anderem:
• Humanismus als eine nicht-theistische Lebenseinstellung zu fördern
• die humanistische Bewegung im Rahmen der internationalen Gemeinschaften und Organisationen zu fördern
• die Menschenrechte und die Rechte der Humanisten zu verteidigen
• humanistische Organisationen in allen Gegenden der Welt zu entwickeln und zu etablieren
• eine globale und effektiv tätige Organisationsstruktur aufzubauen
Dazu soll unter anderem für die Prinzipien der Amsterdam-Deklaration, Säkularität sowie Religions- und Weltanschauungsfreiheit geworben werden. Die Durchführung von Konferenzen, die Unterstützung von Mitgliedsorganisationen bei ihren Aktivitäten und der Aufbau der IHEYO als humanistischer Jugendorganisation gehören ebenfalls zu den Mitteln, für Humanismus einzutreten.
Minimum Statement[Bearbeiten]
1996 verabschiedete die IHEU auf ihrer Generalversammlung das Minimum Statement on Humanism. Die Anerkennung des Statements stellt die Mindestvoraussetzung für die Mitgliedschaft in der IHEU dar:
„Humanism is a democratic and ethical life stance, which affirms that human beings have the right and responsibility to give meaning and shape to their own lives. It stands for the building of a more humane society through an ethic based on human and other natural values in the spirit of reason and free inquiry through human capabilities. It is not theistic, and it does not accept supernatural views of reality.“[6]
(deutsch: „Der Humanismus ist eine demokratische und ethische Lebenseinstellung, welche die Ansicht vertritt, dass [alle] Menschen das Recht und die Verantwortung haben, ihrem eigenen Leben Sinn und Form zu geben. Er [=der Humanismus] steht für den Aufbau einer menschlicheren Gesellschaft durch eine Ethik, die auf menschlichen und natürlichen Werten im Geiste der Vernunft und der freien Meinungsbildung durch menschliche Fähigkeiten basiert. Er ist nicht theistisch und akzeptiert keine übernatürlichen Sichtweisen auf die Realität.“)
2002 wurde eine aktualisierte Fassung der Amsterdam-Deklaration unterzeichnet, die Kennzeichen eines weltweiten vertretenen Humanismus-Verständnisses definiert und von allen IHEU-Mitgliedsorganisationen unterstützt wird.
Aktivitäten[Bearbeiten]


IHEU-Präsidentin Sonja Eggerickx 2011
Die IHEU setzt sich für die Religionsfreiheit sowie die Trennung von Kirche und Staat ein und unterstützt den Welthumanistentag, den Darwin-Tag, HumanLight und den Tag der Menschenrechte als offizielle Feiertage der humanistischen Bewegung.
Bei den Vereinten Nationen besitzt die IHEU als Nichtregierungsorganisation einen besonderen Beraterstatus („Special Consultative“), beim Europarat hat sie einen allgemeinen Beraterstatus und sie ist zudem Beobachter der Afrikanischen Kommission der Menschenrechte und der Rechte der Völker. Sie unterhält Arbeitsbeziehungen mit der UNESCO.
Die IHEU veröffentlicht drei- bis viermal pro Jahr das Nachrichtenmagazin International Humanist News[7], das die Mitglieder als Print-Ausgabe erhalten und auch kostenlos im PDF-Format zum Download angeboten wird. Im Februar 2013 veröffentlichte die IHEU erstmals einen Bericht mit dem Titel Freedom of Thought 2012, der Diskriminierungen von nichtreligiösen Menschen weltweit dokumentierte.[8][9]

Die IHEU unterhält die International Humanist and Ethical Youth Organisation (IHEYO), die sich als Verbindungsorganisation von Vereinigungen humanistischer Jugendorganisationen versteht.[10] Die Jugendorganisation führt unter anderem internationale Begegnungen zwischen den Angehörigen der humanistischen Jugendverbände in den verschiedenen Ländern durch.[11][12][13] 2013 unterstützte sie die Durchführung eines ersten humanistischen Kongresses auf den Philippinen.[14]
Präsidentin der IHEYO ist Silvana Uhlrich-Knoll (Deutschland), Generalsekretärin Betty Nassaka (Uganda).
Konferenzen und Versammlungen[Bearbeiten]
Die IHEU hielt bisher 18 Mal einen Welthumanistenkongress (engl. World Humanist Congress) ab. Ein internationaler Kongress soll laut Statut mindestens einmal alle fünf Jahre abgehalten werden,[15] regelmäßig finden sie aber seit über zehn Jahren in dreijährigem Rhythmus statt. Der letzte internationale Kongress fand 2011 in der norwegischen Hauptstadt Oslo statt.[16] Der 19. Kongress der IHEU soll vom 8. bis 10. August 2014 in Oxford stattfinden.[17][18]
In jährlichem Rhythmus werden Generalversammlungen von Vertretern der in der IHEU zusammengeschlossenen Organisationen abgehalten.[19][20]
Internationaler Feiertag[Bearbeiten]
Am 21. Juni 1986 wurde in Oslo der Welthumanistentag (21. Juni, engl. World Humanist Day) ins Leben gerufen.[21] Er geht zurück auf eine lange Tradition von Organisationen nichtreligiöser Menschen in den Vereinigten Staaten und knüpft an das astronomische Ereignis der Sommersonnenwende an. Als Feiertag soll er dazu dienen, das Bewusstsein für die Bedeutung von humanistischen Ideen und Überzeugungen in der Öffentlichkeit zu verbessern, für sie zu werben und in Gemeinschaft zu feiern.
Persönlichkeiten[Bearbeiten]
Zu den Vorsitzenden und Präsidenten gehörten Julian Huxley, Mihailo Marković, Paul Kurtz, Vern Bullough und Roy Brown.
Geschichte[Bearbeiten]
Die IHEU wurde am 26. August 1952 auf Initiative Julian Huxleys während des ersten World Humanist Congress in Amsterdam gegründet.
IHEU-Auszeichnungen[Bearbeiten]
International Humanist Award[Bearbeiten]
• 1970: Barry Commoner, US-amerikanischer Umweltwissenschaftler
• 1974: Harold John Blackham, britisches IHEU-Gründungsmitglied (1952–1966)
• 1978: Vithal Mahadeo Tarkunde, indischer Richter am Bombay High Court
• 1982: Kurt Partzsch, deutscher Landesminister
• 1986: Arnold Clausse, belgischer Bildungswissenschaftler
• 1986: Atheist Centre, Indien
• 1988: Andrei Sacharow, sowjetischer Atomforscher
• 1990: Alexander Dubček, tschechoslowakischer Reformpolitiker und Ex-Parteichef (KP)
• 1992: Pieter Admiraal, niederländischer Anästhesist
• 1999: Paul Kurtz, US-amerikanischer Humanist
• 2002: Amartya Sen, indischer Wirtschaftswissenschaftler
• 2005: Jean-Claude Pecker, französischer Wissenschaftler
• 2008: Philip Pullman, britischer Kinderbuchautor
• 2011: Sophie in 't Veld, niederländische Politikerin
• 2011: PZ Myers, US-amerikanischer Biologe und Blogger
Distinguished Service to Humanism Award[Bearbeiten]
• 1998: Corliss Lamont; Indumati Parikh; Mathilde Krim
• 1990: Jean Jacques Amy
• 1992: Indumati Parikh; Vern Bullough; Nettie Klein
• 1996: Jim Herrick; James Dilloway
• 1999: Abe Solomon; Paul Postma
• 2002: Phil Ward
• 2005: Barbara Smoker; Marius Dées de Stério
• 2007: Keith Porteous Wood
• 2008: Roy W. Brown
• 2011: David Pollock, ehemaliger Präsident der Europäischen Humanistischen Föderation sowie V B Rawat (Indien) und Narendra Nayak (Indien)
• 2013: Josh Kutchinsky, ehemaliges Kuratoriumsmitglied der British Humanist Association
Sonstige Auszeichnungen[Bearbeiten]
• 1978: Special Award for Service to World Humanism: Harold John Blackham; Jaap van Praag; Sidney Scheuer
• 1988: Humanist Laureate Award: Betty Friedan; Herbert Hauptman; Steve Allen
• 1988: Humanist of the Year Award: Henry Morgentaler
• 1992: Distinguished Human Rights Award: Elena Bonner
• 1996: Humanist Awards: Shulamit Aloni; Taslima Nasrin; Xiao Xuehui
• 2009: Für die Arbeit zur weltweiten Verbreitung von Vernunft und Wissenschaft (gemeinsam mit der British Humanist Association): Richard Dawkins
• 2011: Nordic Rainbow Humanists Award: George Thindwa (Malawi)

Berlin, 2014 eF