Gabriele Röwer
Gabriele Röwer
... Viele kleine Davids gegen die Goliaths des Raubtierkapitalismus: Ende offen!
- Selbstdefinition
radikal-agnostisch, deterministisch und humanistisch-animalistisch (alles Leben einbeziehend) - die meisten Welt"anschauungen" haben indes die Welt nie wirklich "angeschaut"...
- Entscheidende Erfahrungen
nichts behaupten, was unser kleines Hirn (ein Anpassungs-, letztlich kein Erkenntnisorgan/Ditfurth) übersteigt, die "letzten Fragen" (allerdings ohne alle metaphysischen Hintertürchen) offen lassen, bereit sein zu jeder Falsifikation, wenn nötig und möglich; Empathie und Mitverantwortung so weit als möglich für alles, was lebt; Taten ggf. verurteilen, Täter (im Großen wie im Kleinen) zu verstehen versuchen (inkl. Hilfe zur Selbsthilfe / Prävention).
In der Bibel fand ich eine hochspannende Sammlung von Geschichten, Hoffnungen, Sehnsüchten, Ängsten der Menschen - aber auch Berichte von extremen Scheußlichkeiten - wer daraus - in toto oder eklektisch - "Gottes Wort" herauslas, war mir nicht mehr glaubwürdig.
Erkenntnis fand während des Studiums der evangelischen Theologie, im Zuge kritischen Quellenstudiums, 1965 Kirchenaustritt statt, dazu durch Ich hoffe, seit meinem Kirchenaustritt keinen mehr... wo immer sie mir in meiner Arbeit begegneten, konterte ich (allerdings mit Toleranz für das Andersdenken Einzelner, sofern sie nicht anderen ihr Denken aufzwingen und Strukturen in ihrem Sinn schaffen oder festigen wollten).frühbiographisch bedingte starke Empathie und Verstehensbereitschaft.
- Elitär
Das ist die Frage aller Fragen: Die Instrumente der Massenverblödung sind so übermächtig (in Medien wie in vielen Schulen - wirklich Lebensrelevantes allenfalls peripher auf dem Plan), die materielle und geistige Verelendung der Massen nimmt unter der Ägide vor allem des global frei flottierenden Finanzkapitals derart rapide zu, dass ich mit zunehmendem Alter immer skeptischer werde, ob meine Ideale und Ziele sich je mehrheitlich verwirklichen lassen, auch während meiner Lehrtätigkeit waren die Gegenkräfte zu meiner Arbeit Legion...
- Religiöse Zwänge
Ich hoffe, seit meinem Kirchenaustritt keinen mehr... wo immer sie mir in meiner Arbeit begegneten, konterte ich (allerdings mit Toleranz für das Andersdenken Einzelner, sofern sie nicht anderen ihr Denken aufzwingen und Strukturen in ihrem Sinn schaffen oder festigen wollten).
Christliche wie alle Zwänge be-/verhindern die mir vorrangig wichtige Autarkie und Lebendigkeit eines Menschen - eine Unzahl von Briefen an meinen Freund Karlheinz Deschner belegen die befreiende Wirkung jeglicher Lösung von geistigen oder sonstigen, das lebendige Leben einschnürenden Fesseln.
- Konkrete Eigenerfahrungen mit Religiosität
Versteht man unter "Religiosität" im allerweitesten Sinn das Sich-Einbezogenwissen ins große, uns freilich letztlich unfassbare kosmische Ganze (ohne die üblichen transzendenten Trostpflaster indes bzw. ohne die vermessenen monotheistischen Hypertrophien menschlichen Individualwertes), so könnte ich mich mit allem Vorbehalt "religiös" nennen. Alles andere hierzu Kursierende sehe ich als Illusion an (mit Friedich Ludwig Breusch, dem einst im türkischen Exil lehrenden Biochemiker, als "Zwangsillusion", derer die meisten offenbar bedürfen, um das Leben auszuhalten und halbwegs sinnvoll über die Runden zu bringen - vgl. das Kapitel F.L.Breusch in "Arme Teufel sind wir alle... Briefe von und an Robert Mächler über Gott und die Welt", Hg. G. Röwer, Haupt 2010, Langfassung siehe Website des Verlags Haupt).
- Glaubensfreie Alternativen
Nein, aber ich habe Verständnis für jene, die sie für ihr Leben brauchen.
- Freiheit, eigene Wünsche und Gedanken zu leben
Na ja, "Freiheit" kenne ich als Deterministin, also als jemand, der um seine eigene umfassende genetisch-biographisch-soziokulturelle Prägung weiß, allenfalls in dem Sinne, dass ich mich mithilfe der mir gegebenen Kräfte so oft als irgend möglich widersetzt habe den Zwängen, die andere auf mich oder auf andere in meinem Umfeld ausüben wollen. Ansonsten wünsche ich mir manches zu leben, dass ich aufgrund meiner Prägungsgeschichte allerdings wohl nur schwer, wenn überhaupt je, werde leben können...
- Zusammenhang zwischen Humanismus und Aufklärung
Untrennbar! Jedoch: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es." Manche selbsternannten Aufklärer reden viel, verurteilen viele und vieles - und lassen ein eigenes Beispiel vermissen. Siehe auch Brecht: "Was nützt die Vernunft, wenn die Unvernunft allein das Essen verschafft, das jeder benötigt? ... Anstatt nur vernünftig zu sein, bemüht euch, einen Zustand [!] zu schaffen, der die Unvernunft der einzelnen zu einem schlechten Geschäft macht!"
Humanismus und persönliche Verantwortung sind ebenso untrennbar verbunden.
- Praktischer Humanismus
Ich versuchte jahrzehntelang als Pädagogin ein Beispiel zu geben im Umgang mit meinen Klassen, als Therapeutin im Umgang mit meinen Klienten, heute versuche ich es auf andere Weise, auch im Umgang mit Tieren.
- Selbstbestimmtes Leben und selbstbestimmtes Sterben
Mir sehr wichtig, auch für meine behinderten Freunde!! Und ich hoffe, ein assistierter Freitod wird endlich, endlich auch in Deutschland rechtlich möglich sein, nach Überwindung der unsäglichen juristischen Grauzone.
- Was schadet der Gesellschaft aktuell am meisten
Das ist ein riesiger Komplex, in dem eines das andere bedingt und verstärkt zwischen den nahezu omnipotenten Mächten des (Finanz-) Marktes und seiner Handlanger in Politik, Kultusbürokratie (Schulen) und Medien. Ergebnis: Eskalierende Polarisierung in Reiche und immer mehr Arme bei uns und weltweit, Kampf aller gegen alle mit Fühllosigkeit gegenüber dem Lebendigen ringsum; virtuelle Welten statt sinnlich erfahrbarer Gegenwart; rasant abnehmende Solidarität mit Schwächeren.
Zum Beispiel die Legion jener Frauen, die ihre schwerkranken und/oder dementen Mütter und Schwiegermütter aufopferungsvoll pflegen bis zum Schluss, auch mangels ausreichender Unterstützung durch öffentliche Kassen: Prestigeobjekte, Steuerentlastung für Superreiche, Gewinnexplosionen der Pharmaindustrie u.a. sind allemal wichtiger als Investitionen in die Bewahrung unserer physischen und psychischen, unserer sozialen und ökologischen Lebensgrundlagen.
- Stille bzw. unbekannte Humanisten
Zum Beispiel die Legion jener Frauen, die ihre schwerkranken und/oder dementen Mütter und Schwiegermütter aufopferungsvoll pflegen bis zum Schluss, auch mangels ausreichender Unterstützung durch öffentliche Kassen: Prestigeobjekte, Steuerentlastung für Superreiche, Gewinnexplosionen der Pharmaindustrie u.a. sind allemal wichtiger als Investitionen in die Bewahrung unserer physischen und psychischen, unserer sozialen und ökologischen Lebensgrundlagen.
- Humanismus und Spiritualität
siehe oben: Nein, aber ich habe Verständnis für jene, die sie für ihr Leben brauchen.
- Zukunft und Wünsche
Eine unendliche Geschichte! Und eine unendliche Herausforderung für homo sapiens, seine besten Kräfte für tätiges Mitgefühl einzusetzen statt für die Fortsetzung des uralten Lebenskampfes aller gegen alle, freilich mit immer perfideren Mitteln der Destruktion, gesteigert durch die intellektuellen Potentiale des animal rationale im Dienste archaischer Hirnteile. Viele kleine Davids gegen die Goliaths des Raubtierkapitalismus: Ende offen!