Claudia Kahveci
Claudia Kahveci
... Religiöse wollen mein Ende gestalten? Ein klares Nein!
- Selbstdefinition
Ich bin Agnostikerin. Ich kann nicht beweisen , ob es einen Gott gibt und ich kann auch nicht beweisen , dass es keinen Gott gibt. Somit respektiere ich Atheisten und Gläubige. Ich wünsche mir, dass diese Akzeptanz auch von anderer Seite selbstverständlich wird.
- Entscheidende Erfahrungen
Die Erkenntnis, dass Respekt vor Andersgläubigen und Ahteisten nur dann zu erlangen ist, wenn die Kirche in den Hintergrund tritt und Privatsache des einzelnen bleibt/wird.
Die Erkenntnisse hierzu erlangte ich , durch die Mitarbeit bei der DGHS bzw. durch die Zusammenarbeit mit den engagierten Humanisten der Bruno Giordano Stiftung bzw. der Journalistin/Fotografin Evelin Frerk des Humanistischen Pressedienstes
- Elitär
... Projekt Who-is-hu über Gewerkschaften publik machen. Aktuell wird wöchentlich über den Grexit gesprochen....
Viel wichtiger wäre für die Bevölkerung sich heute Gedanken zu machen, wie in 20 oder 30 Jahren ggfs. die Gesetzeslage in puncto Menschenwürdiges Sterben aussieht - dieses oder nächstes Jahr stellt die Regierung, die Weichen hierfür - ggfs. wird Hilfe in jeglicher Form bestraft - so der Wunsch von Gesundheitsminister Gröhe - das hieße - so will es auch die Kirche - für alle gehört dass Leiden am Ende zur Lebenserfahrung dazu... auch wenn man nicht in der Kirche ist. Sterbehilfe für Schwerstkranke - viele von uns haben im Verwandten- und Bekanntenkreis jemanden mit ALS, Schwerstformen von Tumorerkrankungen etc. die nachweislich nicht mehr lange leben und qualvoll sterben müssen.
- Religiöse Zwänge
Ich erfahre aktuell für mich die Akzeptanz von Gläubigen, dass Menschen für mich beten, dass ist einfach so und das ist gut gemeint, da diese viel Kraft aus den ihnen anerzogenen Wertvorstellungen beziehen. Wichtig in Deutschland wäre, dass unsere Regierung Staat und Glaube konsequent voneinander trennt. Ein C (christlich) im Regierungsnamen kann nicht für eine Mehrheit stehen, die sich hiermit nicht vertreten fühlt.
- Konkrete Eigenerfahrungen mit Religiosität
Ich persönlich gestatte mir über die Zukunft eigene Vorstellungen vom Leben im Jenseits zu gestalten, unabhängig von irgendeiner steuernden und nach Macht trachtenden, auf Erden etablierten Basisreligion.
Wenn es eine Göttlichkeit gibt, dann kann ich direkt mit ihr kommunizieren und danken und ich weiß, dass diese Göttlichkeit jeden auf Erden liebt, egal ob Atheist oder Gläubige, denn diese Göttlichkeit wäre Liebe und zwar Liebe für jeden. Keine Bevorzugung für jemanden, der meint, den 'wahren' Glauben für sich gepachtet zu haben."
- Glaubensfreie Alternativen
Der Buddhismus - Reinkarnation - das Streben zur persönlichen Vervollkommnung.
- Freiheit, eigene Wünsche und Gedanken zu leben
Pflicht ist für mich, meine liebsten Menschen zu beschützen und
gegebenenfalls eigene Wünsche einzuschränken, da wir miteinander
leben und füreinander da sind.
Pflicht ist für mich, anderen Menschen – solange sie andere respektieren und tolerieren – ebenso Respekt und Toleranz entgegenzubringen.
Pflicht oder vielmehr Selbstverständlich für mich ist, die Gesellschaft von
Positiven, herzlichen, offenen Menschen um mich herum zu suchen und zu halten."
- Zusammenhang zwischen Humanismus und Aufklärung
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- Praktischer Humanismus
In dem ich - auch wenn ich schon fortgeschritten erkrankt bin -
meine Ausbildung bei der DGHS zur ehrenamtlichen Mitarbeiterin
absolviere und gerne mit Engagement hier tätig werde, solange
mir dies möglich ist und indem ich das „Recht auf letzte Hilfe“ engagiert unterstütze.
- Selbstbestimmtes Leben und selbstbestimmtes Sterben
Da ich persönlich schwerst erkrankt bin, kann ich hier konkret etwas dazu sagen.
Es gibt verschiedene Personengruppen, für die bei der Diagnose 'kurzfristiges Sterben' ein Aufenthalt in einem Hospiz gegeben ist. Gegebenenfalls erhalten sie dort die ersehnte Aufmerksamkeit, hoffentlich ausreichend Schmerzmittel und dass
manchmal auch - bei Kindern - Wünsche erfüllt werden, die diese als Geschenk empfinden und sie glücklich machen.Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, nach einem schönen, selbstbestimmten Leben, mich bemitleiden und bevormunden und ggf. waschen und wickeln zu lassen. Ich bin noch nicht einmal 50 Jahre. Ich fühle mich - trotz Schmerzen - stark und möchte mit Würde gehen und meinen Tod gestalten, wie auch mein Leben.
Wenn Kirchenleute meinen - ich bin in keiner Kirche - alle Menschen müssen für Christi oder wen auch immer - Leid erfahren, dann können diese es selbst probieren. Ich brauche keinen Gläubigen, der mir sagt, wie ich mein Ende gestalte.
- Was schadet der Gesellschaft aktuell am meisten
Die Kirche mit ihren Vorschriften, die ungeachtet der Meinung des Volkes ihre Vorstellungen bei der Regierung durchsetzt.
Ergänzend – im speziellen beispielsweise:
Die katholische Kirche, die im Jahre 2015 - wir haben hier mittlerweile Gleichberechtigung – dieses und vieles andere ignoriert und Frauen nach wie vor wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Aber auch die Vertreter anderer Kirchen, die meinen, säkularen Menschen oder denen, die keiner offiziellen Glaubensgemeinschaften angehören, ihre Sichtweise vorschreiben wollen."
- Stille bzw. unbekannte Humanisten
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- Humanismus und Spiritualität
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- Zukunft und Wünsche
Ich wünsche mir, dass die kleine engagierte Gruppe wie die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben, die Säkularen – beispielsweise der Humanistische Pressedienst, die Giordano Bruno Stiftung etc. , die hier enormes für unsere Gesellschaft
leisten, eine breite Unterstützung im Volk erreichen, und das vielleicht
unterstützt mit Hilfe von Gewerkschaften.Antworten © bei der Urheberin Claudia Kahveci.
Eine Wiedergabe/Entnahme bedarf der vorherigen schriftlichen Genehmigung.
„Epikurs Garten“ – „Who-is-Hu“ – Gesichter gegenwärtiger Humanisten © Evelin FrerkFragen entwickelt und gestellt von Evelin Frerk und Laura Kase. Mit Dank an Dr. Fiona Lorenz ∆ und Dr. Ursula Menzer.