Siegfried Krebs

Siegfried Krebs

... die Freiheit, n i c h t s zu glauben

Selbstdefinition

Meine Weltanschauung sehe ich als eine wissenschaftliche, begründete oder wie man heutzutage sagt, als eine „naturalistische“ an. Ich selbst sehe mich als Atheist, Freigeist und Freidenker.

Wichtig ist mir der Bezug zur Materie, zu natürlichen Erklärungen und Werte mäßig „der Mensch als Maß aller Dinge“ statt eines Bezuges auf Götter oder gar „Gott“.

Entscheidende Erfahrungen

Als 1953 in der DDR geborener und aufgewachsener Mensch bin ich ohne Kirche und Religion aufgewachsen. Meine Familie war nicht religiös. Ausgeprägt hat sich meine Weltanschauung aber weniger durch Schule oder Familie. Maßgeblich waren meine frühzeitige freiwillige Lektüre der Bibel, der germanischen, griechischen und römischen Mythen sowie des Korans ab etwa dem 12. Lebensjahr. Daraus schloss ich bereits damals mit kindlicher Logik, dass  es keinen „Gott“ geben kann.

Elitär

Wie schon gesagt, ich bin in der DDR aufgewachsen und da waren Glaubensfreiheit und vor allem die Freiheit, nichts zu glauben, sowie eine solche Ethik das Normale. Und wie ich beobachte, beginnt sich eine solche Auffassung auch im vereinten Deutschland unmerklich durchzusetzen.
Wichtig sind mir Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit, so wie das der hpd und die gbs mit ihren regionalen Förderkreisen tun.
Jeder einzelne kann etwas tun, z. B. durch seine eigene Ausstrahlung im Freundes- oder Kollegenkreis.

Religiöse Zwänge

Ich war niemals religiösen Zwängen unterworfen.

Konkrete Eigenerfahrungen mit Religiosität

Als nach Wissen strebender Mensch habe ich mich durch Beobachtung und Gespräche mit „anders denkenden und glaubenden Menschen“ kundig gemacht. Diese haben mich in keiner Weise überzeugen können. Einen Wunsch nach Glauben oder Esoterik gab es niemals in meinem Leben.

Glaubensfreie Alternativen

Für meine Weltanschauung und für mein persönliches Leben benötige ich keine Rituale. Ich sehe Alternativen eher im aktiven Kunstgenuss.

Ansonsten habe ich die Jugendweihe erhalten. Und im Falle meines Todes wünsche ich keinerlei Zeremonien, sondern nur eine anonyme Urnenbestattung.

Freiheit, eigene Wünsche und Gedanken zu leben

Ja, ich lebe in dieser Freiheit trotz aller Beschränkungen durch die hinkende Trennung von Staat und Kirche, die ich seit dem 3. Oktober 1990 erdulden muss.

Zusammenhang zwischen Humanismus und Aufklärung

Humanismus, Aufklärung und persönliche Verantwortung bilden bei mir von jeher eine Einheit. Das eine gehört für mich seit Kindheitstagen einfach zum anderen daz

Praktischer Humanismus

Durch das persönliche Gespräch und durch Korrespondenzen mit Mail-Freunden. Mittelbar auch durch meine Arbeit als Kulturwissenschaftler und Journalist.

Selbstbestimmtes Leben und selbstbestimmtes Sterben

Ich lebe es trotz aller materiellen Widrigkeiten, die die kapitalistische Gesellschaft für mich mit sich gebracht hat. Da ich mich dem Konsumrausch nach wie vor widersetzen kann, kann ich mein geistiges Leben und meine Freundschaftsbeziehungen so gestalten, wie ich es möchte. Und ich ziehe einen Freitod in Würde einem elendigen Krepieren vor.

Was schadet der Gesellschaft aktuell am meisten

Der nackte Kapitalismus in Verbindung mit „Thron und Altar“ sowie die totale Manipulierung der Menschen durch die Massenmedien

Stille bzw. unbekannte Humanisten

Das kann ich nicht einschätzen...

Humanismus und Spiritualität

Nein, das denke ich nicht. Jeder kann sich stattdessen ganz individuelle Räume geben.

Zukunft und Wünsche

Da kann ich nur frei nach Engels, Luxemburg und Trotzki antworten: „Humanismus oder Barbarei“, wobei der Humanismus zum Gedeihen einer Gesellschaft bedarf, in der die Freiheit des einzelnen und aller Grundsatz sind und in der es keine Ausbeutung des Menschen durch den Menschen mehr gibt. Nur so hat der Humanismus eine Zukunft. Aber die Grundlagen müssen schon im Heute und Hier durch jeden einzelnen geschaffen werden. Ich wünsche mir, dass sich Humanisten und humanistische Vereine und Institutionen vernetzen und aktiv in die Gesellschaft wirken – aber frei von jeglicher Vereinsmeierei.

Antworten © Siegfried Krebs
„Epikurs Garten” - „Who is Hu” - Gesichter gegenwärtiger Humanisten © Evelin Frerk (378)

Epikurs Garten - Siegfried Krebs