Konny G. Neumann

Konny G. Neumann                                  Fotografie © evelinFrerk.                             Das Portal wird bearbeitet -  2022.02.17  _ 01793999123
 
10. 12. 2021 Am Tag der Menschenrechte erfolgt eine Würdigung der Verdienste von Konny G. Neumann.
Es spricht Gerhard Lein:

"Konny Neumann hat große Verdienste erworben, nicht nur – aber ganz besonders um das Säkulare Forum Hamburg e.V.. Ich habe die Ehre, heute am Tag der Menschenrechte dies in den Räumen eines der Mitgliederverbände, der Unitarier, zu würdigen. Und ich freue mich über die vielen Zugeschalteten, die -pandemiebedingt- nicht physisch dabei sein können.

In den Jahren 2018 bis 2021 hat Konny die Geschicke des Säkularen Forums Hamburg e.V.   g e p r ä g t   und mit viel Begeisterung und Umsicht geführt. Das begann aber schon früher, bei seiner Gründung 2014 durch Helmut Kramer, in dessen Vorstand Konny von Anfang an dabei war.Und wie bei allen erfolgreichen Vorsitzenden, auch Konny hatte ein Umfeld und Unterstützer*innen, die ihm seine erfolgreiche Arbeit ermöglichten. Dazu später mehr.

Konny ist ein erz-sozialdemokratischer Freigeist. In einer solchen politischen Familientradition wurde er auch sozialisiert. Aus seiner Haltung macht Konny keinen Hehl. Seiner eigenen Partei lässt er zuweilen auch heftige Kritik zuteil werden. Besonders als in der Folge des Godesberger Programms 1956 nicht nur mit den Religionsgemeinschaften eine in der Vorkriegs- und Nachkriegszeit kaum vorstellbare Verständigung gelang, sondern eben auch ein besonderer kirchlicher Lobbyismus entstand. Da nimmt Konny kein Blatt vor den Mund und ist, zumal nach innen, oft so gar nicht diplomatisch zurückhaltend.

Konny ist seit 1988 Vorsitzender der Stiftung Geistesfreiheit, einer der zentralen Stützen unseres Säkularen Forums Hamburg und pflegt das Vermächtnis der Stifter Eheleute Hambroer, die ihr Vermögen 1962 in diese wohltätige Stiftung überführten.

Und er war viele lange Jahr Vorsitzender Jugendweihe Hamburg e.V. (genauer seit 1991), die in ihren durchaus erfolgreichen altehrwürdigen Vorläuferorganisationen freidenkerischen Jugendlichen schon vor dem ersten Weltkrieg eine Alternative zum kirchlichen Konfirmations-Ritual bot. Nach der Wende half er die Landesverbände peu à peu wieder zusammen zu führen mit den von staatlicher Bevormundung befreiten Jugendweihe Organisationen der neuen Bundesländer zu „Jugendweihe Deutschland e.V.“, deren erster westdeutscher Präsident er wurde. Das 125 Jahre - Jubiläum fand dann übrigens -mit Senatsempfang- im Hamburger Rathaus statt.In diesem Jahr 2021 legte Konny nun die Leitung in jüngere Hände. Aber hier geht es nicht um unseren besonders wichtigen, weil Jugend- und damit Nachwuchs-betonten Mitgliedsverband, die dort Verantwortlichen sollen Konny mal auf ihre Weise ehren.

Konnys Akzente haben das säkulare Forum Hamburg geprägt und werden nachwirken.

Konny pflegte höchst erfolgreich politische Kontakte. Schaut man in seine Bücher (und Bücher schreiben und herausgeben war und ist durchaus eine seiner herausragenden Leidenschaften), dann findet man Grußworte von etlichen Hamburger Bürgermeistern und der Parlamentspräsidentin, von Hamburger Senatoren, Bundestagsabgeordneten, Bundesministerinnen und Ministern, die sich alle zum religionsfreien Leben bekannten.

Der Freie Blick (ein Jahrbuch, das auch den Jugendweihe-Absolvent*innen überreicht wurde und wird) ist voll von markanten Autor*innen aus der politischen und der weiteren gesellschaftlichen Öffentlichkeit.

Konny war Öffentlichkeits bewusst: Gemeinsam mit dem schon erwähnten Helmut Kramer stellte er nach einem kleineren Vorläufer im Jahr 2006 im Jahr 2013 den fünftägigen Deutschen Humanistentag auf die Beine, parallel zum evangelischen Kirchentag in Hamburg, für den die regierende SPD im Übrigen beachtlich viel finanziellen und immateriellen Zuschuss sondern auch einen großen Empfang im Kurt-Schumacher-Haus gab. Nicht so für die Teilnehmer*innen des Humanistentages. Dennoch: Es gaben sich Prominente vieler Couleur in den „Fliegenden Bauten“ am Rande des Heiligengeistfeldes die Klinke in die Hand oder – man muss angesichts der Location besser sagen, hielten sich die Vorhänge auf. Unser Bürgermeister Henning Voscherau hielt dort seine weit beachtete Rede, in der er sich klar und ein wenig stolz dazu bekannte, ungetauft und kein Christ zu sein, und dennoch die christlichen Prägungen unseres Landes würdigen zu können. Noch heute sind die Vorträge auf Youtube zu genießen.

Konnys nächstes Groß-Event war der Deutsche Humanistentag 2019 im Haus der Patriotischen Gesellschaft von1765. Diesmal drei Tage voller prominenter Redner*innen aus dem In und Ausland, Netzwerkarbeit, Kultur, Touristik. Medial begleitet vom Ausbildungskanal Tide TV.. Diesen Humanistentag, lieber Konny, durfte ich inhaltlich begleiten, war in den wochenlangen allwöchentlichen Vorbereitungssitzungen beteiligt und kann ermessen, welch gewaltige Arbeit du geleistet hast. Nicht alleine, versteht sich, solche Antreiber wie du haben immer Menschen um sich herum, die mitarbeiten. Aber ohne die Hände, in denen die Zügel zusammenlaufen, ist das nichts. Und diese Hände waren deine.

Wo so viel Positives genannt wird, sollten die Wermutstropfen nicht verschwiegen werden. Die Hamburger Pfeffersäcke sind zurückhaltend, wenn es um Gelder geht, die nicht entweder für wirtschaftliche/kaufmännische Zwecke oder solche zum Erhalt der gesellschaftlichen Ordnung und Sicherheit verwendet werden, genauer, was sie darunter verstehen. „Keine Experimente“ war zwar Adenauers Satz, aber er trifft hier auch auf die Hamburger Verantwortlichen zu. Eine gesellschaftliche Sicherheit der Hamburger Eliten sind auch die religiösen Netzwerke (selbst für Menschen, die mit ihnen inhaltlich nichts mehr zu tun haben), Unsicherheit, das sind die Säkularen, die sich nicht in großen Organisationen finden, vielmehr vereinzelt bleiben, und das sind die meisten. Einfacher: Für die säkularen Kleinvereine gibt’s kein Geld und gab's kein Geld beim Humanistentag. Auch wenn ein SPD- Parteitag auf Antrag des Finanzminister-Dressel-Kreises Wandsbek beschließen sollte, den Humanistentag genauso wie den Kirchentag finanziell zu unterstützen – es wurde nichts draus. Die Fraktion möge prüfen, die Regierung möge mal schauen, so wurde der Antrag geweichbügelt – im Ergebnis gabs nix. Das war Konnys großer Schmerz und Frust. Wenn die säkularen Stiftungen nicht eingesprungen wären, hätte er abgesagt werden müssen. Müßig darüber zu grübeln, ob es auch unsere Fehler waren oder nur die Bockigkeit der Kirchenanhänger, vermutlich eine Melange. Solange der Staat nicht den Wunsch hat, uns säkulare Organisationen oder Individualisten zu brauchen, um Demokratie und Menschenrechte stark zu halten, haben wir noch viel zu tun. Dies an unseren neuen Vorsitzenden Christian Lührs und die Mitgliedsverbände.

Gab's noch etwas? Oh ja. Das Säkulare Forum hat sich in seinem RUfa-Ausschuss intensiv mit dem Religionsunterricht für alle befasst, insbesondere mit dem staatlich legitimierten Etikettenschwindel bei Schulen der Klassen 1 – 6, in denen keine Alternative zum Religionsunterricht angeboten wird. Vielmehr suggeriert, mit „für alle“ sei ein Pflichtunterricht wie Deutsch für alle oder Mathematik für alle gemeint. Konny Neumann (selbst ehemaliger Lehrer/Schulleiter) und das Säkulare Forum haben sich intensiv mit diesem Etikettenschwindel befasst. Haben eine Aufklärungs- und Agitationsbroschüre entwickelt, sich Kampagnenberatung bei PR-Spezialisten geholt, Eine Broschüren-Erstauflage drucken lassen und sie als Vorabversion verbreitet, um Schwachstellen zu erkennen. Konny bunkerte Gelder für eine große Aktion in Hamburg mit Plakat- und U-Bahn-Werbung. Die Verantwortlichen in der RUfa – AG haben klugerweise die Kampagne dann doch nicht begonnen. Denn, dass hatte die Kampagnenberatung klar gemacht: Zum Erfolg gehört ein

klares, einfaches Ziel und die Chance der Mobilisierung. Das sahen wir, weise, noch nicht als gesichert. Man muss der nächsten Verantwortungs-Generation ja auch noch was zur Arbeit hinterlassen, wird Konny insgeheim gedacht haben. Also, Christian.....

Und sonst, noch was bei Konny als Vorsitzendem des Säkularen Forums? Ach ja, so viel. Beteiligung durch einen Video-Clip bei der Ausstellung „Glaubensfreiheit“ im Altonaer Museum. Reden und Kranzniederlegungen bei Trauerveranstaltungen anlässlich der Gedenktage im November, Bemühungen um eine Dauerausstellung zu Begräbniskulturen auf Ohlsdorf und einen Beitrag zum Buchprojekt über die Tradition der proletarischen Feuerbestattung. Und natürlich die Kontakte zum KORSO, dem bundesweiten Koordinierungsrat Säkularer Organisationen, der sich jetzt PR-bewußt in zentralrat der Konfessionsfreien umbenannt hat, in dessen Vorstand wir als Säkulares Forum Hamburg Wolf E. Merk delegierten.

Bestimmt habe ich ganz viel vergessen. Nicht vergessen aber sollte ich die Rolle von Iris, seiner nach wie vor berufstätigen Frau und Finanzministerin im Säkularen Forum. In ihrer ruhigen Art hat sie ihm - nicht nur häuslich - den Rücken frei gehalten. Und die Rolle von Heiko, dem faktischen Geschäftsführer, Protokollgarant, Terminwächter. Und vielen anderen, die hier nicht namentlich erwähnt werden.

Aber ich will und muss schließen. Mit Konny G. Neumann hat mich in den letzten Jahren sehr viel verbunden. Nicht nur das ominöse G. zwischen deinem Vor- und Nachnamen, lieber Konny. Steht für Gerhard. Wir sind Namensvettern, Konny! Das hab ich bis vor Kurzem auch nicht gewusst..

Das Säkulare Forum Hamburg e.V. verdankt dir viel. Einiges (ich hoffe, das meiste) habe ich zumindest gestreift. Nun hast du deinem gewählten Nachfolger Platz gemacht, überlässt ihm viel Unerledigtes, besser: noch nicht Vollendetes – die Geschichte geht eben weiter. Du wirst vom Altenteil aus neue Herausforderungen beobachten. Ich hoffe allerdings, dass du dich nicht mit der Beobachterrolle zufrieden geben wirst. Wir erwarten von dir die Übernahme von allerlei Werkaufträgen. Altersangemessen, versteht sich. Denn an kundigen u n d zupackbereiten Säkularen wird es in unsrem kleinen Klub weiterhin mangeln.

Auf jeden Fall wünschen wir dir Gesundheit in pandemischen Zeiten, und dass die kleinen altersgemäßen Gebrechen, die wir Senior*innen mehr oder weniger alle teilen, dich nicht allzusehr einschränken. Glückauf! "

 

2019 Deutscher Humanistentag Hamburg  5.- 8. September, Veranstalter Stiftung "Geistesfreiheit" in Kooperation  mit dem Kooperatonsrat säkularer Organisationen, dem Säkularen Forum Hamburg sowie den in den Dachverbänden zusammengeschlossenenMitgliedsvereinen, Partnern und Sponsoren.
Mit ihm auf dem Podium als Referenten, Gesprächsteilnehmer Darsteller, Mitwirkende ..

2019 DGT Rossb-23
2019 DHT 32-28

2019 dht Theater

 
   2019 006 Theater    

 

2019 025
2019 DHT 014
2019 DHT 12
2019 dht 023
 
 
 
 
 
 
 
 


2019 30
2019 dht 033
2019 dht 034
 
Konny G. Neumann,  1988 erster Vorsitzender Stiftung Geistesfreiheit,  2014 Mitbegründer und Vorstands-Mitglied beim  SäkularenForum Hamburg.
 
 
2014-02-06:  Tide TV, Aspekte "Gebote und Verbote in den Religionen - Aspekte des Islam"
Konny G. Neumann, Präsident der Stiftung Geistesfreiheit war als Repräsentant der Jugendweihe eingeladen.
Die vier Gäste der Sendung -  Matthias Marussek,  die Journalisin Khola Hübsch, der Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier.
stellen ihre Ansichten und die ihrer Weltanschauung vor.
 
2013-11-06
"Liebe Freunde,
wir haben Hamed Abdel-Samad   als einen bewunderswerten Humanisten auf dem DHT 2013  kennengelernt.
Der Bericht über Morddrohungen von der Muslimbrüderschaft in Ägypten (blutrotes Poster mit "Gesucht als Toter") in der heutigen Süddeutschen hat mich mit Abscheu erfüllt.
Ich habe den angehängten Entwurf über facebook bei der Süddeutschen gepostet.
Es wäre schön, wenn ein entsprechender Inhalt von möglichst vielen an alle Medien weitergeleitet wird.
Mit bestem Gruß Konny G. Neumann"
Leserbrief  dazu:  „Aufruf zum Mord“, Süddeutsche Zeitung Nr. 132 vom Dienstag, den 11. Juni 2013, S. 7:

Zutiefst betroffen, bestürzt und besorgt.  Außenminister gefragt!
Schon grundsätzlich lehnen aufgeklärte Menschen Mord als Mittel gegen Religionskritiker ab und sind froh, das Inquisition, Hexenprozesse und Judenpogrome in Deutschland der Vergangenheit angehören, wenn auch Ausländerfeindlichkeit und Fremdenphobie  – wie der NSU-Prozess exemplarisch zeigt – ähnlich brutale Verbrechen hervorbringen.
Wenn man dann aber noch ein persönliches Verhältnis zu Hamed Abdel-Samad aufgebaut hat, ist die Sorge um diesen mutigen Menschen umso größer. Auf dem Deutschen Humanistentag  Anfang Mai in Hamburg hat er in brillanter Weise vor großem Publikum dargelegt, warum bestimmte Anhänger von Religionen, wenn sie diese fundamentalistisch auslegen, eine Gefahr für unsere aufgeklärte und durch moderne Menschenrechte bestimmte Gesellschaft darstellen. Der hochintelligente Mann, der in seinem äußerst geschliffenen Stil und gewandten Ausdruckweise ebenso beeindruckte wie durch seinen überzeugenden ehrlichen Charakter, hat die Sympathie der anwesenden weltlichen Humanisten im Nu erlangt. Seine sachliche Auseinandersetzung mit den Gefahren einer überhöhten Religiosität überzeugte uns alle und umso entsetzter sind wir, dass sich seine Thesen in der Weise bestätigen, wie in Ihrem Artikel: „Aufruf zum Mord“ nachzulesen ist.
Es ist zu begrüßen, dass der Beauftragte für Menschenrechte der Bundesregierung, Markus Löning, und das Auswärtige Amt den Geschäftsträger der ägyptischen Botschaft aufgefordert haben, dafür Sorge zu tragen, dass derartige Morddrohungen in Ägypten unterbunden werden.
Dass sich der deutsche Außenminister entsprechend äußern möge, ist sicherlich nicht nur der Wunsch der säkularen Verbände, die sich zum Deutschen Humanisten Tag zusammengefunden haben. Unsere aufrichtige Sympathie und moralische Unterstützung gilt unserem Freund Hamed Abdel-Samad!
Konny G. Neumann, OStD i.R., Sprecher des Deutschen Humanistentages 2013

Koordinator für den  HumanistenTag 2013 in Hamburg, der vom  30. April bis 4. Mai 2013 stattfindet. http://www.deutscher-humanistentag.de/
Berlin, 2013-02-12eF.
 
Konny G. Neumann, Jugendweihe Hamburg e. V., Jugendweihe Deutschland e.V., Stiftung "Geistesfreiheit" und in diesem Amt immer auf dem Weg, junge DenkerInnen zu treffen. 
 
Seit Gründung im Jahre  2008 gehört der dem Vorstand des KORSO (Koordinantionsrat säkularer Organisationen), Bündnis von Interessenvertretungen konfessionsfreier Menschen in Deutschland als Beisitzer an. - Vorstand Helmut Fink (HVD), stellvertretender Vorsitzender Prof. Dr. Helmut Kramer (DFW), Beisitzer: Rudolf Ladwig, Philipp Möller (gbs), Ralf Lux (DFV), Dr. Christian Brücker (IBKA), Konny G. Neumann (JwD), Dr. Rainer Rosenzweig (HVD).
 
Die Jugendweihe hat Konny Neumann  nicht erfunden- aber, nahe dran ist der Gedanke, er ist Initiator, "brennt" für die Jugend. Natürlich hat er Bücher herausgebracht, WELTanschauung, Jugend verändert die Welt, 2009 und seither ist Konny G. Neumann auf WHOisHu.
 
Sein Statement zum Welthumanistentag 2012:
"In der Frühzeit waren die Menschen noch sehr mit der Natur verbunden, was sich bis heute an den Namen der Wochentage ablesen lässt: Sonntag, Montag, Donnerstag und Freitag gehen auf Sonne und Mond sowie Naturereignisse zurück; Freitag auf die germanische Götting Freia oder Frigg. In diesem Zusammenhang sind auch Stonehenge und Shakespeares 'A Midsummer Night’s Dream' zu nennen. In Hamburg werden sich ....
 
Berlin, 29. Juni 2012 eF | 2014-02 | 2019 -12  | 2022-02-17 eF