Edgar Dahl

Edgar Dahl

... Glaubensfreiheit ist ein Wert - Religionen verlieren an Bedeutung

Selbstdefinition

Ich betrachte mich als einen Naturalisten.
Konsequenterweise bin ich Atheist, Monist, Determinist, Darwinist und Kontraktualist.

Entscheidende Erfahrungen

Ich habe oft den Eindruck, dass ich "ein geborener Naturalist" bin. Ich habe zwar sehr an meinem Weltbild gearbeitet (und tue es auch immer noch), doch letztlich kann ich, glaube ich, gar nicht anders. Ich fürchte, lediglich eine durch Senilität bedingte Demenz könnte mich zum Glauben an Gott, Freiheit und Unsterblichkeit bewegen.

Elitär

Ich bin fest davon überzeugt, dass man (mit der möglichen Ausnahme von Fundamentalisten) jeden Menschen davon überzeugen kann, dass die Glaubensfreiheit ein Wert ist, den zu verteidigen sich lohnt. Wenn ein Muslim, Christ oder auch Atheist dies nicht einsehen will, kann man ihn entweder auf die Vergangenheit oder auf die Zukunft verweisen. Ein Blick in die Vergangenheit wird ihm zeigen, dass die blutigen Religionskriege in Europa erst mit der gesetzlichen Verankerung der Religionsfreiheit beendet werden konnten. Ein Blick in die Zukunft wird ihm zeigen, dass sich die Mehrheitsverhältnisse in einem Lande sehr schnell verändern können und dass aus den religiösen Verfolgern von heute schon bald die religiös Verfolgten von morgen werden können. 

Religiöse Zwänge

Ich bin in der ehemaligen DDR geboren. Im Osten groß zu werden, hatte viele Nachteile. Der einzige Vorteil, der mir einfallen will, ist, dass ich von einer christlichen Erziehung verschont geblieben bin.

Konkrete Eigenerfahrungen mit Religiosität

Nein

Glaubensfreie Alternativen

Nein

Freiheit, eigene Wünsche und Gedanken zu leben

Ich bin noch vor dem "Fall der Mauer" aus der ehemaligen DDR ausgereist, um in den Genuss der persönlichen Handlungs- und Meinungsfreiheit zu kommen. Die Freiheit, seine Meinung zu äußern, hat jedoch überall ihren Preis. Dass ich diesen Preis, der oft in Ablehnung oder gar in Arbeitslosigkeit besteht, zu zahlen bereit bin, verdanke ich wohl meiner ostdeutschen Herkunft, die mich auf ein Leben in Bescheidenheit vorbereitet hat.

Zusammenhang zwischen Humanismus und Aufklärung

Als Naturalist ist mir der Ausdruck "Humanist" etwas suspekt. Die Aufklärer sind ja auch als "Enzyklopädisten" bekannt. Wenn dieser Ausdruck hierzulande geläufiger wäre, würde ich mich als einen solchen bezeichnen, zumal die meisten Enzyklopädisten auch als Humanisten betrachtet werden: Voltaire, Diderot, Montesquieu oder Holbach. Für mich zählen aber auch Thomas Hobbes, David Hume, Thomas Jefferson, Jeremy Bentham, Thomas Paine, John Stuart Mill und Bertrand Russell dazu.

Praktischer Humanismus

Als Philosoph natürlich in einem Café bei einem Latte Macchiato und einer Gauloises Blondes.

Selbstbestimmtes Leben und selbstbestimmtes Sterben

So wie Menschen die Freiheit haben sollten, nach ihren eigenen Vorstellungen zu leben, so sollten sie auch die Freiheit haben, nach ihren eigenen Vorstellungen zu sterben.

Was schadet der Gesellschaft aktuell am meisten

Politiker, die nur von einer Legislaturperiode zur nächsten denken, und Kleriker, die sich anheischig machen, die Grundlagen unseres freiheitlichen Rechtsstaates zu untergraben.

Stille bzw. unbekannte Humanisten

Zahllose! Wer hat beispielsweise schon mal von Paul Edwards, John Hospers, Joel Feinberg, Jan Narveson oder David Boaz gehört. 

Humanismus und Spiritualität

Um "Gottes" willen!

Zukunft und Wünsche

Sofern wir uns nicht vom Islamismus erpressen lassen und unseren freiheitlichen Rechtsstaat gegen alle etwaigen Feinde verteidigen, gehört dem Humanismus die Zukunft. Die Religionen werden gewiss nicht aussterben, aber sie verlieren zunehmend an Bedeutung.
Revision 2021-11-18                                                                                                                                                                                         Edgar Dahl

Antworten © Edgar Dahl
„Epikurs Garten” - „Who is Hu” - Gesichter gegenwärtiger Humanisten © Evelin Frerk (562)