Andreas Altmann
Andreas Altmann Fotografie©evelinFrerk
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und an alle .... druckenweiterempfehlen
A k t u e l l :
2022-01-27 Das 23. Buch -
Andreas Altmann schreibt dazu einen Brief an alle
"Ihr Lieben,
hoffentlich noch immer Freude, wenn ich euch über meine Arbeit informiere!
An die Freudlosen jedoch: Kein Grund besteht, ein Fass aufzumachen, denn keine der hier verwendeten Mailadressen habe ich von russischen Hackern gekauft noch werden Bilder aus dem Reich der Kinderpornographie herumgereicht, nein, ganz harmlos alles: Jeder Adressat dieser Mail hat mir mal geschrieben und ich habe mir erlaubt, diese Adresse in mein virtuelles Adress-Buch zu ziehen. Wer nichts mehr von mir hören will, einfach cool um Löschung bitten, und er oder sie werden cool gelöscht.Nun, zum Kern: Heute, den 27.1.2022, kommt offiziell mein 23. Kind zur Welt, es trägt den hübschen Namen „Bloßes Leben / Reportagen“ / Piper Verlag.
Jeder Autor freut sich, wenn jede und jeder seine Bücher lesen.Lesungen ja, aber wegen der Corona-Seuche noch wackelig. Wenn sie fix stehen, gebe ich Bescheid.
Weiter unten steht ein Motto von den insgesamt vier, anschließend die Widmung und das Vorwort (bei dem es etwas zu lachen gibt).Ich danke euch, herzlich, Andreas."
ps: Hinweise auf Interviews etc. stehen auf meiner Facebook-Seite und meiner Homepage / www.andreas-altmann.comps2: Ein „Preisausschreiben“ (Reise nach Paris und Dinner mit AA) wird es auch wieder geben.
Eine Widmung
Das Buch ist einer Frau gewidmet, die ich nicht kenne. Ich habe sie nur eine halbe Stunde lang gesehen. Von fern, vielleicht aus fünf Meter Entfernung. Ich bin sicher, dass sie mein Anstarren nicht bemerkt hat.Sie saß und las. Auf einer Bank, mit dem Rücken zur Wand eines Cafés. Sie las wie jemand, der zu einer Spezies gehört, die man für ausgestorben hielt: ganz da, ganz dabei, ganz eins mit dem Buch. Nicht einmal ließ sie die Seiten los, kein Suchen nach dem Handy in der Handtasche, kein Reagieren auf die Geräusche und Stimmen im Raum. Nichts. Das einzige Lebenszeichen kam, als sie umblätterte. Dann wieder totenstilles Versinken.
Bis sie, die halbe Stunde war vorbei, den Kopf hob und die Augen schloss. Es war der Augenblick, in dem mir Rilkes Gedicht »Der Leser« einfiel, er schreibt da: »… bis er mühsam aufsah alles auf sich hebend, / was unten in dem Buche sich verhielt.« Dieser Leser war sie, die Fremde. Sie war ein Wunder, sie kam von einem fernen Stern. Sie ist der Traum jeden Autors.
15. März 2021 - "In allen guten und schlechten Buchhandlungen" ist zu kaufen:
GEBRAUCHSANWEISUNG für Heimat
Andreas Altmann: "Die Welt ist die einzige Heimat, die wir haben"
Vorwort
Wenn man eine Liebe an die Wand fährt, findet man – hoffentlich – eine neue. So ähnlich sollte man beim Verlust der Heimat handeln: Will man sie loswerden, weil die Erinnerung an sie wie Schlangengift das Herz verseucht, so desertiere man und suche sich eine andere Unterkunft, eine andere, brandneue Heimat.
Leicht gesagt, ich weiß. Die einen gehen mit einem Freudenschrei, die anderen tränenüberströmt. Von allen soll erzählt werden.
Für mich war Blut nie dicker als Wasser. Bin ich doch ein Meister im » Cut «-Sagen, einer, der unwiderruflich Frauen und Männer und Orte aufgibt, wenn sie mir nicht mehr guttun. Oder ich ihnen. Sie weder im Kopf noch im Bauch gehobene Stimmung auslösen, so ein Gedankensprühen, so ein romantisches Ziehen im Solarplexus. Bin selbst dann davon, wenn das Bleiben mir materielle oder sinnliche Boni verschafft hätte, Genüsse wie Wohlstand oder erotische Zuwendung.
Ich bin sogar der eigenen Familie entlaufen, von der Verwandtschaft gar nicht zu reden. Immer von der rüden Überzeugung getrieben, dass ich in ihrer Nähe nicht vom Fleck komme, dass mein Hirn stillsteht, ja, schlimmer, dass es schrumpft, weil weit und breit nichts blüht, was es nährt. Ja, Flucht muss sein, da ich jeden Morgen mit dem bedrohlichen und gewiss anspornenden Gedanken aufwache, dass ich nur ein einziges verdammtes Leben habe. Somit käme mir jedes Verweilen an „Stellen“, an denen kein Leben stattfindet, wie eine Todsünde vor. Wie trefflich das Wort, denn bliebe ich, versündigte ich mich schwer an mir selbst.
Kann einer das Leid noch zählen, das sich seit Millionen Jahren – pyramidal – anhäuft: weil Leute nicht voneinander loskommen? Oder hocken bleiben an Plätzen, die sie täglich näher an den Abgrund treiben. Oder sie, diskret und unspektakulär, in die so verschwiegene Depression der Ausweglosigkeit manövrieren. Wie sagte es Perikles, der siebengescheite Grieche: „Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit. Das Geheimnis der Freiheit ist der Mut.“ Ohne den geht es nicht. Ein mutloses Leben? Das klingt schauerlich.
Jedes Fortgehen – ganz gleich, von wem und von was – braucht Schneid. Manchmal ein bisschen, manchmal ein bisschen viel. Eine neue Heimat – oder ein neuer Mensch: lauter unbekannte Kontinente. Wer kein Glück hat, fährt mitten hinein in sein nächstes Unglück.
Die Angst ist da. Deshalb muss Courage her. Meist wird sie den Mutigen belohnen. Mit der unbändigen Freude, dass er sich getraut hat. Und der wunderlichen Einsicht, dass kein Desaster wartet, sondern Aussichten auf ein innigeres Leben: upgraded, nach oben befördert, da, wo es sich freier atmet, da, wo weder Schwunglosigkeit noch Bore-out die Wirklichkeit ersticken.
Ich darf hier mitreden. Ich erblickte die Finsternis der Welt in einer Brutstätte aus Bosheit und Bigotterie und landete – über dornenreiche Umwege und Irrläufe – irgendwann in Paris: The City of Lights. Ich wüsste keinen schöneren Landeplatz auf Erden.
Ob Paris als Heimat taugt? Oder benötige ich – ich wäre nicht der Einzige – mehrere, ja, viele » Dinge «, die man Heimat nennen könnte? Die Antwort ist so einfach: bestimmt! Die Behauptung gilt umso mehr für jene, die ihre » natürliche « Heimat verließen, verlassen mussten. Aus Überdruss, aus Furcht zu verkümmern, aus Sorge ums Leben, aus Liebe, aus Hass, was weiß ich.
Heimat – was das magische Wort auch bedeuten mag – muss sein. Der Mensch braucht Lichtquellen, einen Kreis, dessen Teil er ist, Sprache, die ihn behütet, andere Sterbliche, deren Nähe ihn stärkt, eine Gesellschaft, deren Vereinbarungen er grundsätzlich bejaht, eine Wohnung, in die er sich vor dem Rest der Menschheit zurückziehen darf.
Ein unendliches Buch müsste man schreiben, um alles zu benennen, was heimatliche Empfindungen auslösen könnte. Mir reicht keine Stadt, kein Land, ich suche überall auf dem Globus nach etwas, an das ich den Sticker » Heimat « kleben kann. Jeder Fund beruhigt mich in einem Universum, durch das wir mit 107 000 Kilometern pro Stunde rasen. Eher ziellos, eher verloren. Und da ich an eine himmlische Heimstatt mit einem Himmelsherrscher mittendrin nicht glaube, mir diese ultimative Heimat stets als Hirngespinst erschien, bleibt mir nichts als die Erde und ihre Bewohner. Hier muss ich heimisch werden. Gelingt mir das, bin ich das geworden, was mir als Traum seit meiner Jugend durch den Kopf schwirrt: ein Weltbürger. Das wäre einer, der in der Welt zu Hause ist.
... und Andreas Altmann an alle
"Ihr Lieben,
nun, wie angekündigt, hier die Rundmail, um mein neues Buch vorzustellen, das offiziell am Montag, dem 15.3. erscheint. Zuerst einmal: Tausendundeinmal danke für eure Treue, für das so intensive Geschenk, mit mir Gedanken und Gefühle zu teilen. Ich kann nur hoffen, ja, euch auffordern, nicht mit allem einverstanden zu sein, was da geschrieben steht. Denn welchen Sinn hätte ein Buch für LeserInnen, wenn sie dort hinter jedem Zeileneck in ihren Ansichten bestätigt würden. Der Text soll auch zum Widerspruch reizen, zur intellektuellen Mehrarbeit, zur – höflichen, klugen und beschwingten – Auseinandersetzung mit dem Schreiber. Doch glaubt mir: Ich habe mir bei jedem Wort – oft via Tabletten schwer sediert, um nach dem Unfall März 2020 die pochenden Schmerzen auszuhalten – überlegt, ob es passt, ob es gescheit genug ist, ob es – so wichtig – zur Eleganz unserer wunderschönen deutschen Sprache beiträgt. Immerhin, ich wiederhole mich, schenkt ihr mir das Kostbarste, was ihr besitzt: eure Lebenszeit. Und ein bisschen Geld. Wenn ein Autor das nicht respektiert, so muss er auf Hartz IV oder Frühpensionierung umsatteln.
Wenn jemand Freude am Spielen hat, bitte hier weiterlesen: Ich organisiere ein kleines Gewinnspiel. In den nächsten Tagen werde ich immer wieder ein paar Zeilen aus dem Buch auf FB veröffentlichen und nach dem 10. Eintrag DIE FRAGE stellen. Die man easy peasy lösen kann, wenn man aufmerksam mitgelesen hat. Wer als erste/r antwortet – man sieht ja die genaue Zeit auf der Mail –, der gewinnt das Glück auf Erden: 200 Euro Pauschale für die Spesen (Hotel und Transport) plus ein Dinner mit dem AA in Paris. Jede und jeder ist willkommen, der Sprache liebt und the city of lights. Wie der Mensch auch anreist, sie/er kann auch zu Fuß kommen und in der Jugendherberge übernachten, die 200 gehören der/dem Schnellsten und Smartesten.
WICHTIG: Nicht über FB DIE FRAGE beantworten! Sondern über meine Mailadresse, die ihr auf meiner Website – www.andreas-altmann.com – findet.
ps: Manche, kaum drei Dutzend, haben mir nach der letzten Rundmail die Treue gekündigt und mich – tatsächlich freundlich – gebeten, sie aus dem Verteiler zu nehmen. Ich habe das nach bestem Wissen getan. Denn nicht vieles ist peinlicher als ein lästiger Schreiberling, der nicht fassen will, dass die Liebe ein Ende hat. Gibt es weitere Schussmach-Meldungen, bitte bei mir melden, ich reagiere. Versprochen.
Ich danke euch, herzlich, Andreas."
...
2013-10-08 VERDAMMTES LAND - EINE REISE DURCH PLÄSTINA
Ein Ausschnitt zum Thema Mauern und Grenzen aus dem
(2013 noch unveröffentlichten Buch) von Andreas Altmann
"Verdammtes Land - Eine Reise durch Palästina" (Piper März 2014):
Israel und Palästina "An der Green Line"
...
2013-10-08, 19.15-20. 00
Radio-Sendung im Deutschlandfunk über Andreas Altmann und seine Leser
Feature von Rosvita Krausz
Pressetext zur Sendung: „Sie sprechen mir aus der Seele“
Der Elternankläger Andreas Altmann als Katalysator
für den 8. Oktober 2013 19.15-20.00
„Hallo Andreas, ich empfinde Dich als Bruder. Genau das Milieu, die
Scheinheiligkeit, der blutig metallische Geschmack der Misshandlungen. Ich
danke Dir für Deinen Mut.“ – „.Sehr geehrter Herr Altmann, ich bin 66 und
ähnlich wie Sie aufgewachsen. Bei meinem ersten Selbstmordversuch kam ich
noch ins Krankenhaus. Das Buch zu lesen war eine Befreiung.“
Der Autor des Bestsellers "Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben
meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend" wird überschüttet von
Lesermails. Die meisten Schreiber sind selber Opfer von Gewalt. Sie
bewundern Altmann für den Mut, den sie nicht gehabt haben. Endlich einer,
der sich erhebt und verbal zum Angriff übergeht. Viele hat das Buch
ermuntert, sich den eigenen Traumata zu stellen und die „kommunikative
Beschweigsamkeit“ in der eigenen Familie aufzubrechen.
...
Vita - Andreas Altmann - mit freundlicher Genehmigung der Giordano Bruno Stiftung
Andreas Altmann trampte nach dem Abitur (1970) zunächst ein Jahr lang durch Europa, studierte anschließend Psychologie und Jura und arbeitete in den verschiedensten Berufen, u.a. als Gärtner, Straßenbauarbeiter, Taxifahrer, Anlageberater, Nachtportier und Dressman.
Von 1971 bis 1974 studierte er Schauspiel am Mozarteum Salzburg und war in den darauffolgenden Jahren am Bayerischen Staatsschauspiel
in München und am Schauspielhaus in Wien unter Vertrag.
Nach einem längeren Aufenthalt in einem indischen Ashram und einem buddhistischen Zenkloster in Kioto reiste er durch die USA, Asien, Afrika und Südamerika und entdeckte seine wahre Berufung: das Schreiben. Nach einem Studium an der New York University kehrte er nach Deutschland zurück und schrieb erste Reportagen für GEO, MERIAN, STERN, FOCUS, den PLAYBOY sowie die Magazine der ZEIT, FAZ und SZ.
Seit 1996 schreibt er Bücher. Andreas Altmann wurde mehrfach ausgezeichnet und gehört heute zu den renommiertesten Reisebuchautoren weltweit. Er lebt in Paris.
Buchveröffentlichungen:
- Gebrauchsanweisung für Heimat (Piper. März 2021)
- Verdammtes Land - Eine Reise durch Palästina (Piper März 2014):
- Weit weg vom Rest der Welt, 1996, Neuauflage 2005
- Im Land der Freien, 1999, Nachdruck 2010
- Im Herz das Feuer, 2001, Neuauflage 2012
- Einmal rundherum – Geschichte einer Weltreise, 2002
- Unterwegs in Afrika. Texte von Andreas Altmann und Michael Martin (Fotograf), 2002
- Notbremse nicht zu früh ziehen! – Mit dem Zug durch Indien, 2003
- Getrieben – Stories aus der weiten wilden Welt, 2005
- 34 Tage, 33 Nächte – Von Paris nach Berlin zu Fuß und ohne Geld, 2004
- Der Preis der Leichtigkeit – Eine Reise durch Thailand, Kambodscha und Vietnam, 2006
- Reise durch einen einsamen Kontinent – Unterwegs in Kolumbien, Ecuador, Peru, 2007
- Im Land der Regenbogenschlange – Unterwegs in Australien, 2008
- Bolivien und Chile, 2009
- Sucht nach Leben – Geschichten von unterwegs, 2009
- Triffst du Buddha, töte ihn! Ein Selbstversuch, 2010
- Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend, 2011
- Gebrauchsanweisung für die Welt, 2012
Preise und Auszeichnungen:
- Egon Erwin Kisch-Preis
- Auszeichnung durch die Deutsche Aids-Stiftung
- Weltentdecker-Preis
- Seume-Literatur-Preis
- Reisebuch-Preis
Berlin/Oberwesel, 2013-09-28 | 2021-03-14| 2021-03-15 | 2022-03-04 eF.
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