Dr. Rolf Schröder

Dr. Rolf Schröder

... 'Staat machen' mit Aufklärung und Humanismus!

Selbstdefinition

Aus folgendem Grund ist es eine absolut naturalistische Weltanschauung:

Wir reflektieren mit unseren natürlich entstandenen Fähigkeiten (Evolution), nämlich Logik und Vernunft, ob die aus Naturbeobachtung und Experiment abstrahierte Beschreibung der Natur - unsere Theorie, unser Denkmodell - diese so gut beschreibt, dass weitergehende Schlüsse aus der Theorie nicht in Widerspruch zu dem stehen, was wir in der Natur finden.

Für die Quantenfeldtheorie, die als makroskopischen Grenzfall auch die
älteren Theorien wie klassische Mechanik, Elektrodynamik usw.. beinhaltet,
trifft das mit extrem hoher Genauigkeit zu, alle Falsifizierungsversuche
sind bisher fehlgeschlagen. Aus wenigen Grundgleichungen und Prinzipien dieser Theorie folgt eine ungeheuer große KomplexitäU auch eine gewisse Unbestimmtheit (Wahrscheinlichkeit) der Phänomene ist eine Folge, es gibt keinen Determinismus.

Alle Phänomene des Lebens können prinzipiell aus dieser Theorie gefolgert werden - ohne Ausnahme. Diffuse Annahmen, wie irgendwelche,,Lebenskräfte", ,,Geister" oder,,Götter", sind unnötig - alles ist prinzipiell aus der Theorie ableitbar. Jedoch ist wegen der großen Komplexität der möglichen Strukturen (der Mensch z. B. besteht aus ca. 1028 Atomen) es z. Z. unmöglich, diese im Detail zu berechnen.
Ich bedauere, dass nicht vielen Menschen diese aus Naturbeobachtung und Naturbefragung (Experiment) gewonnene Theorie einfach zugänglich ist. Eine Folge konnte aber schon Darwin durch sorgfältige Beobachtung der makroskopischen welt - der Natur - erkennen, was ihn schließlich zur Evolutionstheorie führte!

 

Entscheidende Erfahrungen

Eine entscheidende Erfahrung war der in mir wachsende Zweifel an der Existenz einer übergeordneten Macht, auf die ich angewiesen zu sein glaubte, um ein ,,guter" Mensch zu sein - dieser Zweifel begann in der Pubertät, und ich war, wenn auch mit Mühe, logisch bald mit mir im Reinen darüber.
Welch eine Befreiung empfand ich dadurch!

Aber: ich brauchte viele, viele Jahre, um das psychische Gift aus meinem Unterbewusstsein zu tilgen! Ich habe erfahren müssen: Obwohl man logisch zur Aufklärung gelangt ist, frei ist, kann einem ein (offenbar in der Kindheit) geprägtes Unterbewusstsein) noch lange Zeit Probleme bereiten.
Ich verstehe daher auch, warum es so schwierig ist, religiösen Menschen zu helfen, und warum es so wichtig ist, die (unbewusste!) frühkindliche Indoktrination zu verhindern. Insbesondere emotionale, sensible Menschen scheinen dieser Indoktrination zum Opfer zu fallen!

 

Elitär

Glaubensfreiheit sollte Allgemeingut sein, da dies aber nicht zutrifft, ist sie in Deutschland elitär. Glaubensfreiheit ist unter Hochgebildeten wesentlich häufiger, insbesondere unter Naturwissenschaftlern. Leider ist es so.

Kinder in Bildungseinrichtungen des Staates sollten nichts anders über Religion hören und erfahren, wie sie auch über Weihnachtsmann, Osterhasen und z. B. griechische Götter unterrichtet werden.
Und dies müsste obligatorisch sein, wie Lesen, Schreiben, Rechnen und Schwimmen lernen - also Pflicht. Es darf daher keinen Religionsunterricht an öffentlichen Schulen geben.

Übrigens würde ich Ethik nicht,,wertphilosophisch" begründet sehen wollen, sondern entwicklungsgeschichtlich - der Mensch ist einfach ein soziales Tier (Evolution zur Ethik). Auch das erkannte schon Darwin.

 

Religiöse Zwänge

Es gab keine religiösen Zwänge, derer ich mir bewusst war, jedoch der unbewusste Gruppenzwang (peer pressure), der zur Teilnahme an Gottesdienst, Religionsunterricht in der Schule, Konfirmandenunterricht usw. führte, war viel übler in seiner Wirkung. Heute ist das natürlich kein persönliches Problem mehr für mich.

 

Konkrete Eigenerfahrungen mit Religiosität

Wenn man von der frühkindlichen (unbewussten) Indoktrination absieht (Abendgebet etc., schlechte Träume und gewisse Ängste), dann habe ich keine konkreten Erfahrungen - bis auf die, im Denken nicht frei gewesen zu sein, siehe auch Punkt 2., ,,Entscheidende Erfahrungen".

 

Glaubensfreie Alternativen

Ich brauche keine,,glaubensfreien Rituale". Ich fühle mich emotional berührt durch Liebe, Sternenhimmel, Naturwissenschaft, klassische Musik. Malerei, Literatur, ... das alles hat aber für mich nichts mit,,glaubensfreien Ritualen" zu tun.

 

Freiheit, eigene Wünsche und Gedanken zu leben

Mein Körper ist wie der aller Lebewesen beschränkt in der,,Nutzung" seiner Möglichkeiten, die sich durch die Evolution ergeben haben - die Denkfähigkeit (Phantasie) dageqen scheint keine Grenzen zu kennen. Es ist deshalb für mich wichtig (und ethisch befriedigend!), meinen Körper nur in den von Natur gegebenen Grenzen zu ,,benutzen" - im Sinne einer persönlichen Ethik. Deshalb möchte ich gestrafft sagen:

Die Freiheit des Einzelnen soll nur durch die gleichen Rechte der Anderen und durch die eigene Ethik beschränkt sein. Säkularer Humanismus!

 

Zusammenhang zwischen Humanismus und Aufklärung

Die Aufklärung beseitigt u. a. eine religiös - dogmatisch - begründete Moral.
Sie ist deshalb Vorausserzung für die Erkenntnisfähigkeit zu einer Ethik, die sich aus der Entwicklung des Menschen ableitet, und das sollte auch zum Humanismus führen!

 

Praktischer Humanismus

Tief religiösen Menschen (mit ,,Religionswahn") ist nicht unbedingt zu helfen,
sie sind quasi Opfer einer gefährlichen psychischen Krankheit, und die lässt sich,
wenn überhaupt, nur unter großem Zeitaufwand heilen. Menschen, die sich der Logik
und der realen Ansicht der Welt dennoch nicht verschließen, kann eventuell geholfen werden. Es besteht gute Hoffnung auf,,Heilung" - Humanisten als Gesprächspartner sind hier sehr wichtig. Vorbeugend ist es aber besser, Kinder vor der Infektion zu bewahren und rechtzeitig dagegen zu ,,impfen".

 

Selbstbestimmtes Leben und selbstbestimmtes Sterben

Natürlich soll jeder Mensch selbstbestimmt leben und auch sterben. Niemanden ist  er Rechenschaft schuldig bezüglich seines persönlichen Lebens, vorausgesetzt, er fühlt sich nicht jemandem ethisch verpflichtet.

 

Was schadet der Gesellschaft aktuell am meisten

Den größten Schaden erleidet die Gesellschaft durch irrationales Handeln, dessen Basis u. a. Religion, Aberglaube, Esoterik usw. ist.

 

Stille bzw. unbekannte Humanisten

Sicher gibt es die, es muss sie geben. Alle Menschen, die (ohne religiöse Moral) Gutes tun und human handeln. Ich vermute. jeder Mensch ist prinzipiell ein Humanist, es sei denn, ihm wurde während seiner Entwicklung Schändliches angetan oder Unsinn eingetrichtert ...

 

Humanismus und Spiritualität

Das halte ich für Unsinn. Es heißt aber nicht, dass ein Humanist die Schönheiten und Erscheinungen dieser hochkomplexen Welt nicht bestaunen und davon ergriffen werden kann, wie von der Liebe, einem Musikstück, einem Gemälde, der Natur...
Ich würde es aber nicht Spiritualität nennen. Ein Gedächtnis zu haben (Andenken) ist fast immer von Nutzen, aber bitte ohne "irrationalen Kult".

 

Zukunft und Wünsche

Momentan sehe ich die Zukunft in Deutschland negativ: Die CDU/CSU als religiöse Parteien, die SPD mit völlig zum Religiösen sich bekennendem Vorstand, die Grünen mit starken religiösen bzw. esoterischen Einflüssen... .
Die von religiöser Moral dominierte inhumane Gesetzgebung der letzten Jahre zeigt deutlich: Religion steht über den Menschenrechten und Menschen ohne Religion werden als minderwertig angesehen!

Nur die wachsende Zahl der Konfessionsfreien lässt hoffen, dass nämlich irgend wann die Privilegien der Religionsgemeinschaften verringert werden, und dann auch eine Entwicklung zum Rationalen und Humanen möglich wird. Humanistische Organisationen könnten dazu beitragen.

Mit einer Abwandlung eines Satzes von Ingrid Matthäus-Maier möchte ich sagen: Mit Religion ist kein Staat zu machen, aber mit Aufklärung und Humanismus!

 

Antworten © Dr. Rolf Schröder
„Epikurs Garten” - „Who is Hu” - Gesichter gegenwärtiger Humanisten © Evelin Frerk (693)

Epikurs Garten - Dr. Rolf Schröder