Sascha Zirnstein

Sascha Zirnstein

... ? ... Symbol für evolutionären Humanismus

Selbstdefinition

Ich bin überzeugt, mit der Idee des Evolutionären Humanismus mein Leben zu bestreiten.

Entscheidende Erfahrungen

Als eines der "letzten Kinder der DDR" konnte ich mich recht leicht lösen von ideologischer Prägung und ich habe mich nicht auf die Suche nach "Alternativlösungen" begeben. Nicht die Suche nach dem Sinn des Lebens sondern das Leben an sich - meines und das der anderen Lebewesen - rückte für mich in den Mittelpunkt.

Tiefer in die Materie des "Seins" hineinzuschauen, verdanke ich aber nicht zuletzt meiner Lebensgefährtin, die viele neue Fragezeichen in mein Leben brachte und die ich mit ihr zusammen stelle und versuche zu beantworten.

Elitär

Ja, das denke ich. Ich bin mir da aber nicht sicher. Um Menschen mit humanistischen Gedankengut zu erreichen wäre die Form des Streites - gepaart mit der gegenseitigen Achtung der Streitpartner auf der "kooperrativen Struktur" Veränderungen zu schaffen. Durch Reibung wird Hitze, aber auch Wärme erzeugt. Ignoranz gegenüber Andersdenkenden, weil man nicht anecken will und deshalb den Diskurs meidet, ist der Grund des Stillstands.

In diesen Strukturen bin ich organisiert - natürlich. Einige Zeit war ich Redakteur der  "Humanist News", einem humanistischen Informationsportal, beteilige mich aktiv an aktuellen aber auch grundsätzlichen Debatten und bin zudem Mitglied der Giordano-Bruno-Stiftung (Berlin). Dort möchte mich stärker einbringen. Im nächsten Jahr stehen einige Aktionen und Initiativen an, bei denen ich tatkräftig mitwirken werde.

Zuhören und aktiv verarbeiten, die eigene  Sichtweise zu äußern und zulassen, dass diese wiederum gehört und verarbeitet wird. Weghören oder wegschauen, das ist zu unterlassen!

Religiöse Zwänge

Ich bin weder getauft noch jemals religiös erzogen worden. Dennoch muss ich mich stets religiösen Zwängen aussetzen. Sei es, dass meinem Sohn via Medien, Schule oder Öffentlichkeitsarbeit subtil etwas vom Pferd erzählt wird (allein sich ernsthaft mit einer bloßen hanebüchenen Behauptung zu beschäftigen, ist harte Arbeit), oder dass ich bei Gesprächen auf "religiöse Gefühle" anderer mehr Rücksicht nehmen muss, als auf alle anderen Gefühle, ist schon sehr anstrengend.

Konkrete Eigenerfahrungen mit Religiosität

Nicht an mir, jedoch an einigen Bekannten - selbst an "gottlosen Menschen", die irgendwo den Wunsch nach diesen Erfahrungen verspüren.

 

 

Glaubensfreie Alternativen

Ja, beim Salz verschütten spucke ich mir immer über die Schulter und lache mich danach aus. Dann empöre ich mich über den Lacher in mir und protestiere, dass meine (Aber)Glaubensgefühle verspottet werden. Ein Spaß ist das, ach ja…

Freiheit, eigene Wünsche und Gedanken zu leben

Ja, immer mehr.  Aber leider hebel ich diese Balance zu häufig aus.

Zusammenhang zwischen Humanismus und Aufklärung

Jedweden. Denn auch wenn ich akzeptiere, dass der Wille nicht frei sein kann, übernehme ich durch die Akzeptanz, dass all mein Wollen und Handeln geprägt ist, die volle Verantwortung meines Handelns.

Praktischer Humanismus

Durch (In)Fragenstellen, Diskussionen, Veröffentlichungen meiner Sichtweisen, Gespräche (mit meinem Sohn bspw.)

Selbstbestimmtes Leben und selbstbestimmtes Sterben

Das Selbstbestimmungsrecht beginnt mit der Geburt und endet mit dem Eintritt des Todes. Jeder hat das Recht, über seinen Leib und seine geistige Entfaltung verantwortungsvoll selbst zu bestimmen.

Was schadet der Gesellschaft aktuell am meisten
  • Gier
  • Dogmen
  • Selbstherrlichkeit
Stille bzw. unbekannte Humanisten

Meine Lebensgefährtin …und einige andere, die sich selbst nicht als Humanisten verstehen oder bezeichnen, ich aber schon.Die Gier. Dogmen. Selbstherrlichkeit.

Humanismus und Spiritualität

Natürlich! Sie sind nur nicht institutionell festzumachen. Spirituelle Erfahrungen kann und sollte jeder ganz individuell erleben. Sei es unterm Sternenhimmel, in einer Kneipe oder im Bett.

Zukunft und Wünsche

Ich sehe sehr wohl eine große Entwicklung der humanistischen Bewegung bzw. einer Abkehr von dogmenverseuchten Ideologien und Religionen. Allerdings bin ich nicht sicher und sogar pessimistisch, dass sich die Spezies Mensch in  seiner Gesamtheit auf sich besinnt. Religiotie, Gier und Selbstüberschätzung können die Drogen sein, die letztlich dann doch im Übermaß zu einer Überdosis führen.
Kein Grund aber, nicht dagegen anzugehen.

 

Antworten © Sascha Zirnstein
„Epikurs Garten” - „Who is Hu” - Gesichter gegenwärtiger Humanisten © Evelin Frerk (716)