Ulrich Tangerding

Ulrich Tangerding

... Spiritualität? ein Begriff, der von den Religiösen quasi monopolistisch in Anspruch genommen wird

Selbstdefinition

Religionsloser Selbstdenker    
Heilige Schriften aller Art sind mir von vornherein verdächtig. Man sollte gar nicht erst reinschauen, sind sie doch von Leuten höchst zweifelhaften Charakters  geschrieben worden.

Entscheidende Erfahrungen

Durch Erkennen der Widersprüchlichkeit der mir beigebrachten (katholischen) Heilslehre  und danach auch aller anderen. Umstände und Ereignisse gab und gibt es zu viele, um Einzelne zu nennen.          

Elitär

Das Reden von „breiten Bevölkerungsschichten“ ist ja auch irgendwie elitär, jedenfalls fühle ich mich keiner „schmalen" Schicht zugehörig. „Kooperative Strukturen“ führen meist zu nichts Guten, ich kann mir keine Zugehörigkeit zu einer „atheistischen Weltanschauungsgemeinschaft“ vorstellen, die, sobald sie zur Massenorganisation würde, ebenfalls fast zwangsläufig mir unangenehme Eigenschaften annehmen würde.
Im übringen ist der Unglaube ja längst in den "breiten Bevölkerungsschichten" angekommen, auch wenn er nicht explizit wertphilosophisch begründet wird. Die Saat des Zweifels ist schon aufgegangen, aber die Gefahr nicht gebannt, dass daraus auch unerwünschte Sumpfblüten erwachsen.

Religiöse Zwänge

Soviel ich weiß bzw. wissen kann, keine mehr. Sie waren allerdings nie besonders stark.
Wenn man die verquere Sexualerziehung der 1950er-Jahre als "christlich" bezeichnen kann, macht es natürlich Sinn, all diesen Unsinn über  Bord zu werfen.

Konkrete Eigenerfahrungen mit Religiosität

Nein, insoweit bin ich "unmusikalisch".  Alles Transzendente oder  Esoterische ist mir ein Greuel.   

Glaubensfreie Alternativen

"Leben" ist für mich ein Zustand, keine Tätigkeit. Ansonsten: Nein!

Freiheit, eigene Wünsche und Gedanken zu leben

Diese Frage verstehe ich nicht so recht. Einmal wegen des "lebens", aber auch sonst: Die Gedanken waren schon immer frei, und somit auch die Wünsche. Die Balance zwischen Lust und Pflicht ist mal herzustellen, mal nicht.  Es gibt also nicht "die" Balance, der Mensch ist doch kein Automat! Dazu gibt es allzu viele lästige Pflichten. Sie möglichst einzuschränken gehört zur Lebenskunst, aber auch Kunst macht viel Arbeit, wie man weiß!

Zusammenhang zwischen Humanismus und Aufklärung

Aufklärung über den Unsinn der von Menschen entworfenen religiösen Heilspläne sind Voraussetzung für Humanismus (i.S.v. Weltanschauung ohne Hokuspokus).
Persönliche Verantwortung ist eine Selbstverständlichkeit, nicht nur für Humanisten. Die Berücksichtigung "Mildernder Umstände" ist eine Errungenschaft des Humanismus, insofern kann und muss die persönliche Verantwortung eingeschränkt werden - also keinesfalls "Auge um Auge".         

Praktischer Humanismus

Gar nicht, jedenfalls nicht ungefragt - möchte selbst nicht missioniert werden, also tue  ich das auch Anderen nicht an.
Bei passender Gelegenheit nehme ich allerdings kein Blatt vor den Mund. Wie weit ich dabei gehe, hängt von der Situation und vom Gegenüber ab.          

Selbstbestimmtes Leben und selbstbestimmtes Sterben

"Selbstbestimmtes Leben" - das ist ein höchst seltenes Privileg, im Normalfall ist man vielfach mehr oder weniger "fremdbestimmt" und redet sich oft nur ein, man  habe "alles  selbst im Griff". 
Selbstbestimmtes Sterben allerdings sollte für Jedermann selbstverständlich sein, alles andere ist unzulässige Bevormundung.          

Was schadet der Gesellschaft aktuell am meisten

Diese Frage ist kurz, aber nicht kurz zu beantworten. Es könnte bei mir leicht eine Anlage von fünfzig Seiten werden.
Aber gut, wenns kurz sein soll: Eigentlich die Fehler der Menschen, die sie schon immer hatten. Und die Unfähigkeit, sie abzulegen.       

Stille bzw. unbekannte Humanisten

Ja, mich!         
Aber wenn ich ernsthaft einen nennen soll: Heinrich Böll, ein katholischer Humanist, an dem die katholische Kirche keine Freude hatte, was ja an sich schon für ihn spricht.

Humanismus und Spiritualität

Humanistisches Leben - was soll das sein? Ist mir zu schwammig und deckt zuviele Bereiche ab, auch solche, die mir nicht so geheuer sind.
Auch mit dem Begriff Spiritualität kann ich wenig anfangen, zumal er von den Religiösen quasi monopolistisch in Anspruch genommen wird.
Andenken und Besinnung ja, mir fallen spontan  Gedenkstätten ein, die den Opfern menschlicher Grausamkeit und Dummheit gewidmet sind. Oder großen Denkern und Philosophen, die die Menschheit  weitergebracht haben. Dieses darf aber nicht in plumpe Heldenverehrung ausarten.

 

Zukunft und Wünsche

Am liebsten rosig, aber als Realist und Skeptiker kann ich nur sagen: Schaumermal!  

 

Epikurs Garten - Kopieren - duplizeren - unterliegt der Gesetzgebung "Urheberrecht"
Copyright  der Antworten liegt  bei Ulrich Tangerding;
Copyright -  Epikurs Garten - Evelin Frerk;
Jedwelche Absichten dieser Art  bedürfen einer vorherigen Anfrage und der schriftlichen Bestätigung.

2024-02-10.

 

     

Antworten © Ulrich Tangerding
„Epikurs Garten” - „Who is Hu” - Gesichter gegenwärtiger Humanisten © Evelin Frerk (424)

Epikurs Garten - Ulrich Tangerding