Wolfgang Reinhard
Wolfgang Reinhard Fotografie + Fotocredit Evelin Frerk (5), privat (1)
"Schon der HERR befahl den Israeliten, die Aramäer, Moabiter, Chaldäer… zu töten, deren Frauen zu schänden, und auch Kind und Säugling, Rind und Schaf, Kamel und Esel nicht zu verschonen.
Der HERR fand es richtig, dass Menschen als Sklaven dienen und Ihren Herren mit Furcht und Zittern gehorchen mussten, dass sich die Frauen den Männern unterordnen, dass man seinen Sohn mit der Rute züchtigt. Wer den Sabbat entweiht, muss getötet werden. Jesus ist nicht gekommen Frieden zu bringen, sondern das Schwert. So in der Heiligen Schrift.
Später war es die Kirche, die sagte, was der HERR dachte und die dafür sorgte, dass dies auch befolgt wird. Von den Gläubigen, aber auch von anderen Kirchen/Religionen/Völkern. Auch wenn man dafür Kriege führen musste. An Grausamkeiten mit dem Anspruch „im Namen Gottes“ ließ sie nichts aus. Sie bereicherte sich, wie sie nur konnte. Folter, Hinrichtungen wegen Gotteslästerung, Morde, Judenverfolgung - bis heute zur Religionspolizei. Die Religionen versuchen die Menschen zu beherrschen und zu verängstigen mit Erbsünde, Hölle und Fegefeuer, und sich gleichzeitig als Retter darzustellen. Die angesagten Methoden sind Beten und Buße tun.
Im Laufe der Jahre nahm ich immer mehr wahr, dass auf der Welt die meisten Konflikte und Kriege um die Religion entstanden. Dass die Kirchen in Deutschland Ausnahmestellungen mit Sonderrechten aus dem Feudalismus bis zum Dritten Reich hatten, die mit nichts zu begründen sind. So wuchs ich – evangelisch getauft - in Heidelberg als Kind in einer Mischehe in bescheidenen Verhältnissen in Nachkriegsdeutschland auf, lies mich nach Besuch der Realschule zum Industriekaufmann ausbilden. Holte das Abitur nach, interessierte mich für Politik und trat als Schüler der SPD bei, absolvierte den Grundwehrdienst, studierte Soziologie in Bielefeld und arbeitete in Forschung und Lehre. Wechselte in die Industrie bzw. ins Personalwesen. Obwohl schon zu Schulzeiten mein Glaube dahin war, behielt ich aus Opportunismus lange die Konfession bei. Erst nach Jahrzehnten trat ich aus der Kirche aus."
Mitglied der Säkularen Humanisten - gbs Rhein-Neckar e.V.
Heidelberg | Berlin, 2022-12-31 | 2023-01-15 | 2023-01-21 | 2023-02-06 eF.