Prof. Dr. Werner Lange ∆

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... ... konsequente Trennung von Staat/Schule und Kirche

Selbstdefinition

materialistisch/atheistisch/humanistisch

Entscheidende Erfahrungen

Kriegserlebnisse in der Kindheit. Verlust des Vaters im Krieg. Tod der Mutter als ich selbst 15 Jahre war.

Elitär

Glaubensfreiheit ist nicht elitär, sie erfasst in Deutschland und Europa bereits breite Bevölkerungsschichten. In anderen Ländern mag das noch anders sein.

Religiöse Zwänge

Nein. Ich wurde konfirmiert; ohne direkten Zwang, aber in meinem damaligen Wohnort wäre es absolut unüblich gewesen, sich nicht konfirmieren zu lassen, man hätte sich selbst ausgegrenzt.

Konkrete Eigenerfahrungen mit Religiosität

Nur kurzzeitig zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr.

Glaubensfreie Alternativen

Trauerfeiern und Jugendfeiern/weihen, bei den ich selbst oft Redner war.

Freiheit, eigene Wünsche und Gedanken zu leben

Ja, besonders seit ich Rentner und frei von beruflichen Zwängen bin, die es, glaube ich, in jeder Gesellschaft gibt. Gedanken sind immer frei, Erfüllung konkreter Wünsche ist jedoch von materiellen Möglichkeiten abhängig, d. h. vom Geldbeutel, der durch das Rentenrecht für uns Ost-Intellektuelle stark beschnitten wurde.

Zusammenhang zwischen Humanismus und Aufklärung

Aufklärung ist die Voraussetzung für Humanismus, der seinerseits Verantwortung für andere Menschen und in der Gesellschaft einschließt, er ist nicht bloß eine Idee.

Praktischer Humanismus

Weltanschauliche Bildung und Erziehung ist sinnvoll, wenn sie ohne institutionelle Zwänge erfolgt. Im übrigen bilden sich weltanschauliche und politische Überzeugtheit in erster Linie durch praktische Lebenserfahrungen.

Selbstbestimmtes Leben und selbstbestimmtes Sterben

Selbst bestimmt zu leben ist nicht einfach, da es für jedes Individuum immer auch Zwänge gibt (familiäre, politische, berufliche, soziale). Wir sind durch Medien und Umwelt manipulierbar, auch Traditionen bestimmen oft unterbewusst unser Denken und Verhalten. Selbstbestimmt zu sterben ist hingegen eher möglich, weil ohne Rechtsbruch niemand über meinen Körper bestimmen kann, nur ich selbst Dennoch gibt es auch hier bei vielen Menschen Unsicherheit und Ängste, die ihre Entscheidung beeinflussen.

Was schadet der Gesellschaft aktuell am meisten

Die Herrschaft von Institutionen, Personen und Strukturen, die nicht demokratisch legitimiert sind und dennoch Macht haben.

Stille bzw. unbekannte Humanisten

Ja, z.B. Menschen, die sich einfach von allgemein menschlichen Werten (ohne theoretische Begründungen) leiten lassen, darunter auch Christen.

 

Humanismus und Spiritualität

Das kann ich mir nicht vorsteilen, halte es aber für möglich.

Zukunft und Wünsche

Nahziel sollte die Gleichstellung von Religion und säkularen Gemeinschaften sein, sowie die konsequente Trennung von Staat/Schule und Kirche.

Antworten © Prof. Dr. Werner Lange ∆
„Epikurs Garten” - „Who is Hu” - Gesichter gegenwärtiger Humanisten © Evelin Frerk (18)

Epikurs Garten - Prof. Dr. Werner Lange ∆